Weltenbrand

Witpop
Heißer Scheiß

Im zweiten Drehbuch unserer Mystery-Serie „W.“ spielen wir mit dem Feuer und legen eine Kleinstadt in Schutt und Asche. Ups. Schon zu spät für eine SPOILER-Warnung, oder?

Alle Notizen sind zwar noch nicht abgearbeitet, doch die zweite Drehbuchfassung von Britpop kann jetzt gelesen werden. Wer nicht länger warten mag kann gleich ans Ende des Artikels scrollen, es sich herunterladen oder gleich online lesen. Das erste Drehbuch ist inzwischen mehrere hundert Male von unserer Seite gesaugt worden, und wenn das so weiter geht, dann ist es bald das meistgelesene unverfilmte Drehbuch im Land. Das ist doch gar nicht mal so schlecht. Für den Anfang.

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Next Exit Netflix

Wetflix
Who put the W. in Netflix?

Wir sind so weit. Endlich. Die Drehbücher unserer Serie schreiben sich dank eures Feedbacks inzwischen wie von selbst, daher kann jetzt, knapp ein Jahr nach dem Anstoß des Projektes “W.rite Club” die Frage nur lauten: Wie bringen wir sie auf Netflix?

Warum Netflix

Wo denn sonst? Kein Deutscher Sender würde heute unsere Serie ausstrahlen, kein Produzent sie produzieren. Zu düster, zu merkwürdig, zu anders ist das alles, Wälder, Horrormärchen und Mythen garniert mit Blut, Sex und schwarzem Humor. Keine Wohlfühlkomödie, keine Ermittler, keine Einheitsschmonzette, und damit zunächst mal ein Hoffnungsschimmer für all jene, die sich längst würgend vom Deutschen Fernsehen abgewendet haben, die theoretische Netflix-Kundschaft von morgen. Daher wollen wir exklusiv dorthin. Andere Angebote hören wir uns zwar gerne an, aber auf keinen Fall lassen wir uns auf das ewig gestrige Fernsehsystem ein. Die dürfen weiter an der menschenleeren, typisch deutschen Kreuzung vor der roten Ampel stehen bleiben und auf Grün warten, wo wir längst rücksichtslos drübergebrettert sind.

Wieso kommt Netflix zu uns?

Euretwegen. Richtig gehört. Weil es hier Publikum gibt das genau das ausspricht, was unser kollektiver Traum ist, ich zitiere: “Wenn die „W“ produzieren, abonniere ich Netflix.” – Nur müsst ihr das Netflix erzählen, nicht uns, aber wartet damit bitte noch einen Augenblick!!! – Uff. Danke. Das war knapp :) Es gibt noch zwei weitere Gründe warum Netflix zu uns kommen muss, und nicht umgekehrt.

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Anfang ohne Ende (2) – Deckel

Der kreative Prozess muss heute ein anderer sein als gestern. Wir haben intern diskutiert, abgewägt selbst zu produzieren, mit dem Equipment das wir haben und unserer eigenen Arbeit als Vorleistung, etwaige Finanzierungslücken durch Förderungen schließend. Das ginge schon, doch am Ende wären wir doch wieder Teil ebene jenes Systems, das wir ablehnen, gegen das wir anschreiben, würden es festigen und sein Überleben sichern, statt es selbst zu überleben. Das würde ich aber gerne noch erleben.

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Devise vor lauter Blumen nicht sehen © 2014 by Kamell

Dann müssen wir uns davon trennen, auch von der Vorstellung es auch nur im Ansatz so zu machen, wie es von Filmförder- und Sendersystemen verlangt worden wäre. Es gibt nur eine Förderung in diesem Land, an die man sich als Drehbuchautor ohne Produzent wenden kann, und das ist die BKM, also die Kulturförderung des Bundes, in meinem Fall für das Schreiben eines abendfüllenden Spielfilms. Dort werde ich mich melden, und zwar mit diesem Projekt, das dafür wie geschaffen ist, und für das ich bereits ausreichende Recherchearbeit geleistet habe.

Den Film kann ich damit womöglich sogar bereits unabhängig finanzieren, so wie ich es oben angedeutet habe. Aber eine Serie wie diese? Unmöglich. Selbst “nur” den Piloten zu produzieren ist mit diesen Mitteln nicht zu bewerkstelligen, auch nicht wenn man noch größenwahnsinnig auf Crowdunding und einen entsprechenden Dammbruch setzt. Eine Kampagne auf beispielsweise startnext.de einzustellen ist mehr als naheliegend, aber wofür genau? Testaufnahmen? Nein. Das ist nicht der Fehler der Plattform, sondern unser Denkfehler, denn richtig muss es heißen: Was können wir für startnext tun (und damit am Ende wieder für uns)?

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Bibelstunde

Buch 1 – “Moos es.” – sprach der Autor zu seinem Agenten. “Ja was denn?” fragte der Agent zu Recht auf seinen leeren Schreibtisch pochend. “Leg mir was vor! Am besten was mit Eiern, ich hab auch eine Familie zu ernähren, und die ist ebenso hungrig wie deine!” – “Kein Problem,” sprach der Autor. “Ich hab da eine ganze Legebatterie, die wartet nur auf ein paar Krümel, dann werden Eier gelegt.” – “Na worauf wartest du dann noch?”

Gutenberg-Bibel
Gutenberg-Bibel, fotografiert von NYC Wanderer

Daraufhin zog sich der Autor zurück, und es ward licht. Auf seinem Kopfe. Vom “sich die Haare raufen”. „Gut, dass die Sonne noch nicht zu hoch steht, sonst fange ich mir einen Sonnenbrand auf der Glatze ein, wie damals.“ sprach er zu sich selbst, glücklicherweise im Ausland, sonst hätte man ihn weg gesperrt, weil er selbst Gespräche führte, in wechselnden Rollen, und diese zudem für die Nachwelt protokollierte.

Verzeiht die bekloppte Einleitung zu der ich mich habe verleiten lassen, weil ich euch berichten wollte, wie bei mir in den vergangenen 12 Tagen der Knoten platze, und ich die erste Drehbuchfassung des Pilotfilms in die Tastatur tippte. Ja, bald ist sie hier online. Noch ein/zwei Tage feilen, dann landet es zunächst in der Schreibstube, und dann bei euch. Notiert euch die Iden des März im Kalender, dann könnt ihr uns in den Rücken fallen den Rücken stärken.

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Utopie

Hirngespinst. Wunschdenken. Zukunft. Das assoziieren viele zuerst mit dem Begriff Utopie, und greifen dabei viel zu kurz:

Eine Utopie (…) ist der Entwurf einer fiktiven Gesellschaftsordnung, die nicht an zeitgenössische historisch-kulturelle Rahmenbedingungen gebunden ist. wikipedia

W. ist genau das, nämlich der Entwurf einer fiktiven Gesellschaftsordnung, die in zeitgenössische, historisch-kulturelle Rahmenbedingungen eingebettet ist. Nun mögen unsere Gemeinschaft und unser Ort erfunden sein, aber sie entspringen nicht allein unserer Phantasie und unserem Wunschdenken, sondern basiert auf einem von uns zusammengestellten „best-of“ all jener Gesellschaftsformen, die es gab und gibt. Unser häufigster Denkfehler dabei ist, dass wir unsere Gegenwart für die am höchsten entwickelte Zeit halten, weil wir leben, und andere Gesellschaftsformen untergegangen sind. Das mag für manche gelten, aber es gibt jetzt, hier und heute auf unserem Planeten weit mehr verschiedene Formen des Zusammenlebens, als uns bewusst ist. Die meisten davon machen viel weniger Krach als unsere, weswegen man sie leicht übersieht.

Das werden wir ändern.

Dabei ist unser Blick nicht nur auf abgelegene Indio-Gesellschaften am Ende der Welt und in den Urwäldern gerichtet, sondern ebenso in die Vergangenheit. Nicht nur hat es dort von Hochkulturen gewimmelt, die uns heute noch Rätsel aufgeben, sondern auch solche, die uns in mancherlei Hinsicht überlegen waren. Wer ein bisschen mehr hinein schnuppern will, dem sei Kollaps von Jared Diamond empfohlen, bzw. dieser TED-Talk von ihm als Teaser für all jene, die nicht so viel lesen wollen.

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