Anfang ohne Ende (1) – Buch

Bei der Entwicklung von Geschichten gibt es, wie bei jeder anderen kreativen Arbeit auch das, was am Ende davon übrig bleibt – also in unserem Fall hoffentlich die Serie in all ihren Inkarnationen vom Drehbuch bis zum youtube-rip-off – sowie das, was hinter den Kulissen geschieht. Leider kann man das eine vom anderen nie vollständig trennen, und es ist selten so, dass einem beides mit der gleichen Lust an der Sache von der Hand geht. Der kreative Prozess ist wo ich mich wohl fühle, das Drumherum bereitet mir eher Kopf- oder Bauchschmerzen. Und ja, manchmal macht mir auch das Spaß. Dennoch gehören beide Seiten zusammen, und was sich auf beiden Seiten dieser Medaille in den letzten Wochen getan hat, möchte ich heute berichten. Wird ja auch höchste Zeit. Ähem.

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variations on a theme © 2014 by Kamell

Natürlich beginne ich heute mit dem Teil der mir lieb(er) ist – dem Drehbuch. Ich weiß, ich weiß, es gibt erste Ungeduldige, die bereits sehnsüchtig auf das Buch der zweiten Folge warten. Fertig ist es noch nicht, würde es aber sein, hätte ich nicht die Notbremse gezogen. Darauf komme ich dann morgen in einem eigenen Artikel zu sprechen. Als Trostpflaster gibt es aber weiter unten ein Trostpflaster. Zunächst aber die dazugehörige Erklärung.

Vor knapp einem Monat zählte ich noch die Tage, bis ich endlich mit dem Schreiben beginnen könnte, hatte tolle Sachen recherchiert, vom Katastrophenschutz bis hin zu einem Golfplatz auf Militärgelände waren viele Überraschungen dabei, und ich brannte darauf die Pfade zu betreten, die die losgelassenen Zügel meiner Phantasie entlang galoppieren würden. Der Anfang schrieb sich flott, das Szenenoutline für die Folge stand fest, und schon in der zweiten Szene stockte ich vor Verblüffung. Das war besser als alles was ich mir erträumt hatte. Doch es fehlte etwas. Eine Zutat, ein Gefühl, das sich schwer beschreiben, und noch schwerer abstellen lässt. Nein, keine Schreibblockade, ganz im Gegenteil, es ist als säße ich mit angezogener Handbremse und gleichzeitig Vollgas gebend auf glühenden Kohlen! Doch dieses Gefühl ist noch stärker. Ein Gefühl, das viel mit Erdung zu tun hat, mit dem, was diese Geschichte einmal ausmachen soll. Und es bricht sich an Emma. Ich will mich gerade nicht in den Kopf von Emma einklinken, wenn ich nicht genauer weiß wo sie herkam. Bei allen anderen Figuren ist das einfach, doch Emma ist im Prequel der einzige Charakter, der in Woipating aufgewachsen ist. Eine der beiden Wächterinnen (ups – Spoiler :) war zwar mal dort, und wir haben uns viel über den Ort erarbeitet, selbst die Konturen über die Jahrhunderte hinweg nehmen konkretere Züge an, das uns so wichtige Generationen- und Staffelübergreifende. Aber mein Gefühl im Kopf von Emma ist noch nicht richtig angekommen. Ihre Mutter kenne ich schon weit besser, nur sind wir noch nicht so weit in der Erzählung fortgeschritten, als dass ich mir darüber schon den Kopf zerbrechen müßte.

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Lebenszeichen

Wie einigen von euch aufgefallen sein dürfte haben wir inzwischen einen Twitter-Kanal (siehe in der Seitenleiste rechts) ins Leben gerufen und kümmern uns ebenso um Profile auf facebook und google+ damit euch nichts entgeht.

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Das Artikelbild stammt diesmal von Kamell

Den Schritt in weitere Soziale Medien neben moviepilot haben wir intern diskutiert, und sind einerseits nicht so glücklich damit, weil es uns auch vom Schreiben abhält, andererseits lässt sich nicht mehr übersehen welche Anteilnahme das Projekt bekommt. Uns hat viel Feedback erreicht, und vor allem in den letzten Wochen wurde die Frage nach dem nächsten Drehbuch immer lauter.

Zu eurer Beruhigung: Morgen beginne ich damit es zu Papier zu bringen, das Warten hat also bald ein Ende. Damit einher geht gleich die nächste Überarbeitung des Piloten, die aus vielerlei Gründen nötig ist: So haben wir zum Beispiel Frank umbenannt, der jetzt Benjamin heißt, außerdem an seinem Hintergrund gefeilt, sein psychologisches Profil erheblich verbessert und uns über seine mögliche Besetzung fast in die Haare gekriegt. Weitere Änderungen betreffen die journalistische Arbeit und den Umgang mit dem Chefredakteur, und vor allem ein weiteres Mal die Eröffnungsszene – die ist zugegeben arg knifflig, und ich unternehme einen neuen Versuch das in den Griff zu kriegen. Ob es gelingt steht noch in den Sternen.

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W. – Das Crowdwriting Projekt

Was vor drei Wochen in der Speakers’ Corner noch nach einer Schnapsidee klang, ist inzwischen Wirklichkeit geworden, und damit ist für mich ein schon vor einem Jahr angestrebter Traum in Erfüllung gegangen: Seit 2 Wochen sitzt eine bunte Truppe aus 7 moviepiloten in einem virtuellen Schreibzimmer und schraubt gemeinsam an einer Genre-Serie, wie wir sie uns seit Jahren wünschen, und nicht bekommen – jetzt machen wir sie eben selber: W.

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Foto: Henry Herkula, Wildnis II, 31CC by Lizenz

Das W. steht für mehr als nur den Ortsnamen (Woipating im Bayrischen Wald), es ist auch eine Ansage, eine Konzentration auf das Wesentliche. Viele Wörter stecken dahinter, und gleichzeitig ist es eine Karte, der Punkt ist unser Dorf, der Buchstabe daneben der dunkle Wald. Ein auf den Kopf gestelltes M, eine Mystery-Serie, die sich durch Mythen, Sagen und Legenden wühlt, und Dinge ans Tageslicht zerrt, die besser verborgen geblieben wären. Also geht weiter, hier gibt’s nichts zu lesen, springt zum nächsten Artikel, noch habt ihr die Chance. Wenn ihr weiter lest, dann auf eigene Gefahr, denn schneller als ihr es für möglich haltet, geratet ihr in den Sog dieser Geschichte, des “Ortes”, werdet gar ein Teil von ihr…

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