Hirngespinst. Wunschdenken. Zukunft. Das assoziieren viele zuerst mit dem Begriff Utopie, und greifen dabei viel zu kurz:
Eine Utopie (…) ist der Entwurf einer fiktiven Gesellschaftsordnung, die nicht an zeitgenössische historisch-kulturelle Rahmenbedingungen gebunden ist. wikipedia
W. ist genau das, nämlich der Entwurf einer fiktiven Gesellschaftsordnung, die in zeitgenössische, historisch-kulturelle Rahmenbedingungen eingebettet ist. Nun mögen unsere Gemeinschaft und unser Ort erfunden sein, aber sie entspringen nicht allein unserer Phantasie und unserem Wunschdenken, sondern basiert auf einem von uns zusammengestellten „best-of“ all jener Gesellschaftsformen, die es gab und gibt. Unser häufigster Denkfehler dabei ist, dass wir unsere Gegenwart für die am höchsten entwickelte Zeit halten, weil wir leben, und andere Gesellschaftsformen untergegangen sind. Das mag für manche gelten, aber es gibt jetzt, hier und heute auf unserem Planeten weit mehr verschiedene Formen des Zusammenlebens, als uns bewusst ist. Die meisten davon machen viel weniger Krach als unsere, weswegen man sie leicht übersieht.
Das werden wir ändern.
Dabei ist unser Blick nicht nur auf abgelegene Indio-Gesellschaften am Ende der Welt und in den Urwäldern gerichtet, sondern ebenso in die Vergangenheit. Nicht nur hat es dort von Hochkulturen gewimmelt, die uns heute noch Rätsel aufgeben, sondern auch solche, die uns in mancherlei Hinsicht überlegen waren. Wer ein bisschen mehr hinein schnuppern will, dem sei Kollaps von Jared Diamond empfohlen, bzw. dieser TED-Talk von ihm als Teaser für all jene, die nicht so viel lesen wollen.