Figurenschule

Zu behaupten wir seien überwältigt, dürfte eine Untertreibung sein – das Feedback zum Auftakt hat uns derart überrollt und begeistert, dass wir uns genötigt sehen zu versuchen, die ungebremste Ideenflut irgendwie in Bahnen zu lenken. Daher geben wir jetzt jede Woche einen konkreten Artikel zum Besten, um nicht die komplette Diskussion nur unter einem Artikel zu führen, sondern ansatzweise zu kanalisieren, ähnlich wie wir es auch in der Schreibstube tun.

Wald4
Foto: Henry Herkula, Wildnis II, 21CC by Lizenz

Nachdem wir uns schon über allgemeine Themen rund um unser fiktives Dorf ausgetauscht haben, richten wir doch jetzt den Fokus auf unseren Figurenpark… und die Fabelwesen, die dort ebenfalls ihr Unwesen, bzw. Gemeinwesen verrichten.

Woipating zählt knapp 100 Einwohner, und sollen in der Lage sein sich mehr oder weniger selbst zu versorgen. Komplett aus dem Wald von Beeren und Wurzeln können sie nicht leben. Felder bestellen ebenfalls eher weniger, da wir keine großen freien Flächen wollen, sondern höchstens eine Weide für Schafe, die auch eine Waldlichtung sein kann. Das Mehl muss also gekauft werden, wie auch alle anderen Gegenstände, die man nicht selbst herstellen kann. Dazu gibt es meist hoch spezialisierte Berufe im Dorf, mit denen man sich an die Gegebenheiten der jeweiligen Zeit anpasst, wobei man aber ebenfalls Wert darauf legt altes Wissen zu erhalten und zu pflegen, falls es mal wieder in Mode kommt, oder aus noch unbekannten Gründen wieder an Wichtigkeit gewinnen könnte.

Um ein Gespür für die Altergruppen und Größe der Gemeinschaft zu bekommen, hier noch eine willkürliche Zusammensetzung der in Woipating vertretenen Altersgruppen (man beachte das quasi Ideal von ca. 20 je Gruppe, es gibt also gerade mal wieder zu wenig Nachwuchs im Dorf; nicht eingerechnet sind die, äh „Vermissten“):

>80 – 6
50-79 – 14
30-49 – 26
16-29 – 22
4-15 – 18
<4 - 5

Summe = 91

Im Einzelnen sind darunter z.B.:

– ein Köhler / „Den Koksofen heiß gemacht“
– ein Instrumentenbauer
– ein Glasbläser
– ein Edelsteinschleifer

Darüber hinaus klassisches Personal:

– Bürgermeister/in (über das Geschlecht sind wir uns noch nicht einig, ein Mann wäre im CSU-Bayern „unauffälliger“)
– Pfarrer, gleichzeitig Lehrer (Problem der Schulpflicht versuchen wir so zu umgehen)
– Bauer (Schafe, Schweine, Hühner)
– Förster
– Wirt
– Gemischtwarenladen
– Totengräber – dazu passend gleich ein Artikel von heute auf ZEITonline
– Arzt / Heiler / Praxis – auch für Tiere

Besonderes Personal:

– Dorfälteste, sowie der Ältestenrat (residieren im „Altenheim“ ;)
– Dorftrottel
– einstiges, hochbegabtes Wunderkind, jetzt erwachsen und zurück gekehrt
– grantiger Exilösterreicher

Unsere Familie der „Fremden“:

– Mutter
– Vater
– Kind

In der Fremde:

– Instrumentenfachgeschäft in München bzw. Regensburg, Familienbetrieb seit Generationen

Unser besonderes Augenmerk gilt im Augenblick dem Aspekt der Kindererziehung, die in Woipating gemeinschaftlicher erfolgt, als wir es kennen. Die mit der Kirche verknüpfte Dorfschule in deren Trägerschaft ist mehr Alibi, als tatsächliche Schule. Das wird mit Geld beim Bischof(?) oder anderem Verbindungsmann erkauft, denn die Kollekte aus Woipating ist immer über dem Durchschnitt (die kath. Kirche führt in unserem Buch – nun ja, Buch eben, wobei sie einen Quotienten aus Gemeindemitglieder/Messen-im-Monat führt, und so ein Ranking seiner Problemzonen ermittelt) – Woipating ist dabei unter dem Radar, man ist so zufrieden, dass man nicht nachfragt. Der Pfarrer ist darüber hinaus froh, nichts mit den Kindern zu tun haben zu müssen, denn normale Kinder sind ihm schon suspekt und er kann nicht mit ihnen umgehen, aber die Kinder dort… sind noch einmal eine ganz andere Liga. Überhaupt hat der Pfarrer eine ordentliche Glaubenskrise, ist erst ein paar Jahre im Dorf, und zutiefst verunsichert.

Ups, das waren jetzt doch schon ein paar Einzelheiten mehr, als ich preisgeben sollte, damit ihr eurer Phantasie freien Lauf lassen könnt. In den Kommentaren verraten wir dann (auf Anfrage oder bei Gelegenheit) mehr. Ganz gemäß unserem inoffiziellen Motto:

“The first Rule of Woipating is: you do not talk about Woipating!”

89 Gedanken zu „Figurenschule

  1. Hier noch etwas was ich loswerden muss, auch wenn es nicht perfekt ins Figuren-Thema passt… (sorry:) Ich habe das schon unter den ersten Text gepostet, bin mir aber nicht sicher, ob es nun überhaupt noch gelesen wird;)

    Zu der oft auftauchenden Legende der schwarzen bzw. weissen Frau, der Anhalterin…(Falls ihr euch noch erinnert, falls nicht, Links: http://www.bayern-blogger.de/die-weise-frau-vom-ebersberger-forst-unerklarliche-geistererscheinungen-10440/
    http://regiowiki.pnp.de/index.php/Die_schwarze_Frau)

    Diese Frau könnte, wenn die Familie am Anfang in Richtung Woipanting als Anhalterin am Wegrand stehen (genau wie in der Gruselgeschichte). Die Familie ignoriert sie aber… Und daraus können dann gruselige Plot-Konsequenzen entstehen, ebenfalls ähnlich wie in der Legende.
    Vielleicht könnte in der Geschichte sogar der begriff „Blutiger Herbst“ (wie in der Geschichte:) einen inhalt finden. Mich überläuft bei der Vorstellung schon eine Gänsehaut.
    Ist das eine Idee?

    • Oh, das finde ich gut. Vor allem das Subtile daran. Die Fremden im Auto fahren ihres Weges, unterhalten sich und plötzlich steht sie da (und erscheint im Hintergrund einer Dialogszene im Auto). Das wäre schon der erste Aufmerksamkeitstest für die Zuschauer.

      • Genauso habe ich mir das auch vorgestellt…Nicht dem Zuschauer mit dem Holzhammer in die Fresse preschen, sondern es so darstellen, dass es nichtmal besonders auffällt und im besten Fall gar nicht bemerkt wird. Später dann was Grösseres drausmachen kann ganz schöne Gänsehautmomente erzeugen…

  2. Da ich das eingeschlagene Thema ja schon so unschön ignoriert habe, sorge ich selber dafür, dass es jetzt um die Figurenschule geht:)
    Ich hatte nähmlich ein paar Gedanken zu dem Kind der Familie:
    Ich hatte mir vorgestellt, dass es ein sehr in sich gekehrtes Kind ist. Abwesend mit beinahe autistischen Verhaltensweisen. Das ist zwar etwas klischeehaft, dürfte aber seine Wirkung erreichen…Wenn das Kind dann am Ende der ersten Staffel zurückkehrt, ist seine Veränderung umso grösser. Wie ich es schon einmal erwähnt habe, könnte daraus eine sehr machtvolle Figur entstanden sein, die viel mehr zu einem Teil des mythischen Wirrwarrs draussen geworden ist, als es nur erlebt zu haben…

    Übrigens, wissen wir schon, ob das Kind ein Mädchen oder ein Junge ist?
    Mir fiehle die Entscheidung relativ schwer, beides hat seine Vor- und Nachteile.

    • Den Jungen sehe ich anfangs als arroganten, verwöhnten Bengel, der so behütet in sauberer Umgebung aufgewachsen ist, dass er ein paar Allergien entwickelt hat – gegen die Kräuter gewachsen sind, die man in W. kennt – und noch nie mit spitzen Gegenständen (Taschenmesser) spielen durfte, nur mit Spitzentechnologie (iiiFonexus). Asthma? Saubere Luft im Wald? Eher nicht. Hautausschlag, Nase läuft, Augen jucken… eher sowas.

      • Stimmt, das würde sehr gut passen. Ist viel weniger klischeehaft wie meine Idee und bietet genauso grossen Raum für Veränderung.
        Darauf dass der Junge sich später zu einer mächtigen Figur entwickelt, die ein Teil des Mysteriums geworden ist, würde ich aber erstmal beharren;)

  3. Zum Wirt. Ich stelle ihn mir so vor, dass er klassischerweise eine Menge Wissen mit sich herum trägt und sich prächtig in der Umgebung und mit den Begebenheiten auskennt. Andererseits ist er ein mürrischer Mann, der nicht viel daran rütteln will, was passiert. Er ist auch nicht gerade eine perfekte Informationsquelle, da er ungern viel preisgibt. Dann würde ich sagen, dass er ein dunkles Geheimnis mit sich herum trägt und deshalb so wenig spricht und so weiter. Wenn während der Serie jemand mal sein Geheimnis lüften würde und mit dem Wirt redete, dann könnte daraus ein guter Moment entstehen, um dem Zuschauer und dem zuhörenden Charakter ein paar Dinge zu erklären oder aufzulösen…(Also der Wirt beginnt zu sprechen)

    • Der Wirt MUSS viel wissen, und zwar aus dem Grund, da alles Dorfvolk mal öfter mal weniger oft bei ihm einkehrt. Ähnlich wie im Konsum/Tante-Emma-Laden.
      Die Mundfaulheit passt mMn auch sehr gut, weil er (hier ähnlich eines Arztes mit Schweigepflicht) im angetrunkenen Zustand seiner Gäste bestimmt auch das ein oder andere Geheimnis offenbart bekommt, ob er will oder nicht. Um sich die Gäste warmzuhalten, kann er das natürlich nicht pausenlos weiter erzählen, weil es sonst zu Reibereien zwischen ihnen kommen wird.

      Jonny, du bist ein wahrer Ideenquell! Beeindruckend! Weitermachen! :)

    • Mich beschäftigt im Augenblick die Form und Größe der Wirtschaft mehr, als der Wirt (und seine Familie) selbst. Für so wenige Einwohner ist das auch die Bühne für Abendveranstaltungen, ebenso Bibliothek – also mehr Kulturzentrum, Bürgerhaus, in dem auch ausgeschenkt wird. Da muss man aufpassen, denn was schenkt er aus? Wie sieht es mit der Küche aus? Bei derlei Gewerben haben Behörden ein großes Mitspracherecht, hinsichtlich Feuerschutz, Hygiene und hastenichgesehen. Da müssen wir uns genauer informieren. Vielleicht steht eine Inspektion an, die Schließung droht, es sei denn man improvisiert etwas.

      Was ich damit sagen will ist, je genauer wir die Umstände verstehen, unter denen diese Familie lebt und arbeitet, wie viele Gäste sie ca. zu bewirten hat, desto vielschichtiger können wir den Wirt uns seine Familie gestalten. Er kann auch noch die Funktion des Feuerwehrmanns und Dorfpolizisten inne haben – er hört alles, er weiß alles, und mit brennbaren Stoffen kennt er sich auch aus :)

  4. BERUFE
    Die erste Seite die ich angeklickt habe und gleich hängengeblieben. Ein interessanter Fundus an alten Berufen vom Mittelalter bis zur Nachkriegszeit. Verlangt Lesegeduld, aber sicherlich einen Blick wert. Ich hab mich durch die ersten Seiten gewühlt und ein Paar hervorgehoben die evtl. Potential böten, auch für spätere Handlungen in der Vergangenheit. Da es meistens nur zwei Herren sind, habe ich ihre Post-Daten notiert zur besseren Navigation:

    http://einestages.spiegel.de/external/ImageWithoutStory/l0/a10701.html

    S.1
    Heino Bernhardt 29. Juni 2010, 23:25
    Der Karremacher (Stellmacher) wäre vermutlich auch heute noch in Woipating gebräuchlich.

    direkt darunter:
    Der Scherenschleifer

    Der Straßenmeister
    ——————-
    S. 2
    Ernst Woll 8. Juli 2010, 20:35
    – Der Klingelmann
    ——————-
    S. 3
    Ferdinand Philipp Keuter 13. Juli 2010, 14:37
    „Rückepferde“ und „Holzrücker“ (interessant, da Waldarbeit)
    ——————-
    S. 6 Ferdinand Philipp Keuter 28. Juli 2010, 11:50
    Hier schwelgt er über den Beruf des „Köhlers“, mit einigen Einzelheiten
    ——————–
    S. 7 Ferdinand Philipp Keuter 31. Juli 2010, 15:12
    Der Gelbgießer fertigt mittels Guss in Lehm- oder Sandformen kleine
    Gegenstände aus Messing, die danach poliert, geschliffen und abgedreht wurden.
    ———————
    S. 12 Ernst Woll 14. September 2010, 18:59
    Der Buckelapotheker…allein für den Namen wäre er prädestiniert^^
    ———————
    S. 13 Ernst Woll 20. September 2010, 11:38
    Der Vogeslsteller..unschön aber igendwie interessant da ich nicht gedacht habe, das es soetwas gibt. Im alten Woipating vll. für ganz spezielle Vögel zuständig? Zum Besipiel für den Kinderschreck „Nachtkrabb“
    http://de.wikipedia.org/wiki/Nachtkrabb

    Who knows
    —————
    S.14 Hagen van Beeck 24. September 2010, 18:48
    Der Bader

    • Sagen, Mythn und Legenden haben sehr häufig Musik als Element, oder sie ist gar der Schlüssel. Denk nur an die Flöte des Pan bspw.
      Sie könnten dort spezielle Instrumente herstellen deren Funktion und aussehen sehr extravagant und verwunschen sind. Vll. nützlich als Lockruf oder Abwehr bestimmter Wesen^^. Wirf mal einen Blick auf die Okarinas, sie werden u.a als Signalflöten für den Wald verwendet, meißt in Tierformen gefertigt.
      http://de.wikipedia.org/wiki/Okarina

    • Unser Instrumentenbauer im Dorf hat eine langjährige Geschäftsbeziehung mit einem Fachgeschäft, das seit Generationen in Familienbesitz ist. Möglicherweise ehemalige Woipating’er, vielleicht auch nicht. Es ist eine der Einnahmequellen des Dorfes, wo nicht zu viele Fragen gestellt werden. Allerdings bahnt sich dort eine Wandlung an, auf die ich (noch) nicht im offenen Thread eingehen möchte, damit wir eure Phantasie nicht ausbremsen.

      • Klingt ja schon mal interessant;)
        Es müsste dann sowas wie Musikanten im Dorf geben, sonst hätte der Handwerker im Grunde keine Daseinsberechtigung…

      • Nicht unbedingt, Instrumentenbauer bekommen auch Besuch von Musikern, deren wertvolle Instrumente es zu reparieren gilt. Die bekommt er zum Teil auch angeliefert, und ein/zwei Musiker dürfen vielleicht auch zu ihm in den Wald kommen – das wären mal nette Cameos… aber es spricht auch nichts gegen ein paar musikalische Talente im Dorf. Das schöne daran ist hat, dass es ein Handwerk ist, dass von keiner Maschine ersetzt werden kann, weshalb man in Woipating darauf gesetzt hat. Nur sind wir jetzt in einer Zeit angelangt, wo Qualität nichts mehr zählt, Hauptsache billig – das wird für Konflikte sorgen.

  5. Ohne das hier zumüllen zu wollen, hier noch ein paar Dinge, die mir während der letzten Tage begegnet sind:

    Der Totentanz in der Annakapelle:
    http://www.cryptoneum.de/fusion/user/news/19_Bayern524.html
    „Auch die dargestellten Instrumente – der „Spielmann Tod“ zwingt mit Fiedeln und Pfeifen die Seelen in seinen Bann – wurden zur damaligen Zeit gespielt.“

    Da der „Buckelapotheker“ auch eine „Kraxn“ trägt für seine Medizin, ist mir das mit der „Butte“ wieder eingefallen:
    Wiki:
    eine Butte (bairisch, auch Kraxn), ein auf dem Rücken befestigter Behälter, in dem – der Sage nach – böse Kinder mitgenommen werden.

    Krampus, Perchter und Co.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Krampus

    Perchta:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Perchta
    Bestimmt nicht zu gebrauchen, aber eine Frau Holle, die mit einem Beil den Bauch aufschlitzt? Meine Güte….bei uns hat sie Kissen ausgeschüttelt damits schneit!

    Über die Recherche zum Faun (für die Interessierten):
    (Ein Schalmei oder Flöte spielender, gehörnter Waldgeist, ein Mischwesen,
    halb Mensch, halb Ziege, meist dargestellt mit menschlichem Oberkörper und Bocksfüßen und Schwanz. Faune sollen über Getreidefelder wachen und deren Wachstum begünstigen.) bin ich auf die Erzählung von Arno Schmidt gestoßen „Aus dem Leben eines Fauns“.
    Interessant dabei ist die Erzählung während der NS Zeit und die Verbindung mythischer Elemente, ähnlich Pan’s Labyrinth. Unter dem letzten Punkt bei Handlung wird es deutlich: http://de.wikipedia.org/wiki/Aus_dem_Leben_eines_Fauns

  6. Mir ist da spontan ein heftiger Gedanke gekommen. Was, wenn der Pfarrer in Wahrheit pädophil ist? So könnte noch ein Bisschen abgründiger Crime seitens Der Dorfbewohner dazukommen…

    • hmm….und wenn er nur ein uneheliches Kind hat, welches nun in die Stadt zurückkehrt? (der hochbegabte Junge vll.) Würde man heraus finden dass es sein Sohn ist, wenn rauskäme, dass er seinen verkannten Sohn damals im Stich ließ,…oje….doch die Tatsache, dass der Junge nicht zu ihm will, sondern jemand oder etwas ganz anderes aufsuchen möchte kränkt und beunruhigt ihn noch weit aus mehr. Aber er muss ein Auge auf ihn werfen, sein Sohn hat etwas vor. Was sucht er nur dort?.
      Naja klingt auch a wenig nach Pilcher;) und passt nicht weil Herr Pfarrer erst seit ein paar Jahren dort lebt

      Und wenn der Pfarrer einen Deal, einen Pakt mit Jemandem Aufnahm, dessen Last oder Schuld er schon bald begleichen muss, nur absolut nicht weiß wie. Bis dann dieser Junge Mann auftaucht. Hatte er damals nicht diese Gabe? Der Wirt erzählte ihm dass dieser Mann früher an Orten gefunden wurde, die niemand sonst betreten wollte,…andere Kinder im Dorf mieden ihn, fanden ihn unheimlich.Wünschelknecht nannten sie ihn nicht sehr liebevoll. Hat er noch diese Gabe, die den Pfarrer zu diesem Ort führt? Dieser Ort, an dem er das findet, was ihn von der Schuldenlast befreit? Doch wie stellt er es an, er darf Niemandem davon erzählen, nichteinmal dem Wünschelknecht selbst…
      Zu hanebüchen?

      Dann wohl doch die Crimenummer hehe ;)

    • Ein pädophiler Pfarrer mag realitätsnäher sein als uns lieb ist, aber in einem Dorf solch überschaubarer Größe? Ich sehe ihn als recht jung an, vielleicht Ende 20, hadert innerlich mit dem Zölibat, besonders angesichts der tollen Frauen im Dorf… auch seine Köchin… die ihn mit Pülverchen und leckeren Zutaten gefügiger macht, für das leicht – nennen wir es mal – verschobene Weltbild dort. Oder vielleicht ist es ein männlicher Koch, und der Priester hat andere Neigungen, die er sich nicht eingesteht? Er ist seit vielleicht 2 Jahren dort, hadert mit seinem Schicksal, ist verängstigt, weil er Zeuge von einigen merkwürdigen Begebenheiten war, die dem, was er im Priesterseminar gelernt hat fundamental widersprechen – dann bekam er das Buch seiner Vorgänger ausgehändigt, das ihn genau darauf vorbereiten soll, sich dort in die Gemeinde einzugliedern – und seine Vorgänger interpretieren die katholische Lehre so flexibel, dass es die Grenze zur Ketzerei nicht nur überschreitet, sondern es sich dort sehr gemütlich eingerichtet hat. Und zugegeben: Das ist verlockend. Nein! Sei standhaft! Fest, unerschütterlich! Nach dem Mittagessen! So lange wird das ja wohl warten können…

      Mir gefällt an dieser Figur die Zerrissenheit, er könnte seine innersten Sehnsüchte problemlos ausleben, aber sein “Glaube” steht ihm im Weg, obwohl dieser regelmäßig durch Fakten, die er mit eigenen Augen sieht, widerlegt wird. Er wünscht sich eben, dass sein Glaube richtig sei. Jahre seines Lebens hat er investiert, und die Kirche funktioniert als Institution seit hunderten von Jahren… und die Rituale im Dorf seit tausenden. Das ist eine wunderbare Quelle für Humor, findet ihr nicht?

      • Aha ein junger Spross im Glaubensgewand Aus dieser Sicht wäre er eine sehr gute Hauptfigur, die sich immer tiefer in die Recherche der Woipatinger Geheimnisse verstrickt und mit den Eltern zusammenarbeitet. Seine Neigungen egal welcher Art, sollte auf jeden Fall einbezogen werden, das ist ja fast schon Standard. Welche Motivation hat die Köchin ihn gefügiger zu machen? Ist sie so besorgt um den Pfarrer oder ist es eher jemand ganz anderes? Interessant

        Da kommt die Frage auf wie er an sein Amt gelangt ist? Wurde er vom alten Pfarrer auserwählt, hat er sch beworben? Ich mein ein Alter Pfarrer nimmt seine Geheimnisse normalerweise mit ins Grab, dieser jedoch fühlte sich gedrungen eine Art „Integrations Tippsammlung“ zu verfassen? Das ist sogar nachvollziehbar und umso mehr, wenn man von vorn herrein einen jungen frichen noch biegsamen Gottestreuen bevorzugt hat. Ein alter eingefahrener Pfarrer würde diese Geheimnisse womöglich ganz Anders handhaben. Jetzt würde mich wirklcih interessieren, nach welchen Asuwahlkriterein er in Woipating zum Pfarrer erkoren wurde. Die Bewerbungsphase und vor allem die Anfangsphase in der er diese „neuen“ Erfahrungen macht sind sicherlich sehr spannend. Und sie bieten den nötigen Humor auf jeden Fall. Er sollte aber nicht zu naiv sein. Treu und beharrlich, aber nicht blauäugig.

        Die Bewohner haben ihn zumindest als einen Amtsträger akzeptiert, jedoch noch lange nicht als einen vertrauensvollen und „sicheren“ Hüter sehr spezieller Beichten. Sowieso wundert er sich, dass in den Paar Jahren nur eine Handvoll zur Beichte kamen…und wenn, mein Gott, diese Beichten sollten keine Sünde Wert gewesen sein. Wie sehr fiebert er diesem Moment entgegen in dem jemnad in seinen Beichtsuhl genau das anspräche, dessen er sich bis jetzt keinerlei Erklärung machen kann. Er sucht einen Vertrauten. Er muss seine Erlebnisse teilen. Es brodelt von Tag zu Tag mehr in ihm…und dann diese Kinder.

        Das er genrell nicht mit Kindern kann, spricht schon für den Charakter selbst…seine Vergangeheit als Kind war geprägt durch strenge und strikte Erziehung. Freunde hatte er kaum. Seine Eltern meinten sie wären nicht gottesfürchtig genug. Als Pfarrer ist er heute bedacht auf Kommunikation und Austausch, dennoch fällt es ihm schwer Beziehungen aufzubauen, wirkliche Freundachften zu schließen. Diese findet er in Gott. Doch ganu dieser Freund lässt ihn seit diesen Ereignissen kaum noch zur Ruhe kommen. Das Buch des alten Pfarrers,der alte Pfarrer selbst, scheint nun sein größter Anker in dieser Gemeinde zu sein.

        Lebt der alte Pfarrer eigentlich noch?

      • Und – zack! – ist aus einem Klumpen Lehm eine plastische Figur geworden :)

        Der alte Pfarrer lebt nicht mehr, trotzdem ist die Frage interessant, denn wahrscheinlich wäre es gut, wenn es eine Übergangszeit gab, sich also der alte Pfarrer um seinen Nachfolger gekümmert hat, der zu seinen sehr speziellen Schäfchen passt. Wir müssen da mal recherchieren, wie das mit der Berufung auf so abgelegene, und an sich unattraktive Posten ist. Insofern könnte das erahnen seiner Neigungen ein Qualifikationsgrund gewesen sein, um ihn zur Not erpressen zu können, bis seine Vernunft irgendwann die Oberhand gewinnt, wie es bislang immer der Fall war. Die Zeit wird es schon richten. Da bleiben wir am Ball – schöne Ausgestaltung der Figur, bin sehr angetan!

  7. Jetzt haben sich in meiner Vorstellung schon beim Wirt und beim Pfarrer Abgründe aufgetan und langsam finde ich, dass jeder der Dorfbewohner irgendeine Geschichte hinter der Fassade haben sollte.
    -Der Totengräber könnte etwas mit Totenbeschwörung zu tun haben und vielleicht auch in Kontakt mit Mystischem sein… ;)
    -Der Förster dürfte sowieso Einiges mitbekommen im Wald…

    So könnte sich hinter jeder halbwegs wichtigen Figur ein düsteres oder auch nicht so düsteres Geheimnis verstecken und es bilden sich unzählige Möglichkeiten für kleine und grosse Geschichten. Perfekt für eine Serie!

  8. Ein Bürgermeister (besonders von der CSU, hehe) ergibt in solch einer Konstellation das Potential die Auswirkungen von Macht und Veränderung der Macht zu untersuchen. Von der Ausgangssituation scheint er ja ein voraussichtiger Character zu sein, aber was passiert wenn der sorgfältig ausgeklügelte Plan der Woitpanger schief läuft? Verfällt er in Hektik, verändert er die Machtverhältnisse weil er sich z.B. Verantwortlich fühlt und verfällt dem Bad Gouvernance? Hier bietet sich großes Potential an Figutenentwickelung, welche mir am Herzen liegt, aber da vertraue ich euch.

    • Vor allem hat der Bürgermeister im Dorf nichts zu sagen. Die Entscheidungen trifft der Ältestenrat, und er vertritt und interpretiert das nach außen. Dazu muss er immer mal wieder in die Kreisstadt, das macht er mit dem Fahrrad, oder einem alten Motorrad? Und dann bietet man ihm den Posten eines Parteisoldaten an, der in der Partei aufsteigen soll (er macht ja immer was man ihm sagt, ist unauffällig, meldet sich nie zu Wort – also aus Sicht der CSU ideal um nach oben „Karriere“ zu machen). Oder führt ihn eine andere Frau in Versuchung? Verschweigt er das Zuhause? Da steckt viel Potential in der Figur, also schau uns weiter auf die Finger, damit wir sein Potential nicht aus den Augen verlieren.

  9. Auch in dieser Woche glänzt Georg Seeßlen mit einem Artikel, der wie für uns geschrieben scheint:

    „Schauen wir unser Fernsehen an: Streiten tun sich Prolos, Unterschicht, Kinder, Dummköpfe, Frauen. Die männlichen Führer, die Kommissare und Förster und Landärzte, das sind die, die über den Streit erhaben sind. In der Struktur der „feinen Unterschiede“ ist der Streit unten und der Beschluss oben, ist Streit das weibliche und der Befehl das männliche Prinzip. Wenn also Demokratie die Kultur des Streites wäre, dann wäre sie in diesem Mythos in der Tat plebejisch, schmutzig, eigentlich schon kommunistisch. Die Faschisten hassen immer die Kommunisten und die Demokraten in einem Aufwasch. Geblieben davon ist, von der Fernsehunterhaltung bis in die Praxis der Ökonomie, dass Demokratie etwas für die da unten ist, man sich in den „Eliten“ aber leicht einmal darüber hinwegsetzen kann.“ Quelle: http://www.seesslen-blog.de/2013/11/05/weitere-notizen-zum-sterben-der-demokratie/

    Höchste Zeit also für unser kleines Projekt.

    • Genial formuliert. „plebejisch“ musste ich googln

      Ein paar Gedanken:
      Die anfängliche Zufriedenheit und oberflächliche Nächstenliebe könnte mit zunehmendem Verlauf der kritsichen Ereignisse, wahre Ausbrüche erleben, vereinzelt und sich steigernd. In seinem Climax ähnlich wie in „Needful Things“ ? Wahrscheinlich zuviel des Guten. Dennoch sind auch die Menschen in Woipating nur Menschen. Der gewollte Frieden, der fast schon regelhafte Bedacht auf Harmonie fängt an zu bröckeln. Es kommt schon bald zum ersten öffentlichen Streit zwischen zwei Einwohnern. Das gab es schon lange nicht mehr.

      Worauf ich hinaus will ist eigentlich die Tatsache, dass man eine gewollte Harmonie nicht durch Vermeidung von Streit aufrechterhält. Ebenso wenig wie man einen Konflikt durch Streiten löst. Das ist es ja was mich und jedem anderen, der seinen Verstand gebraucht, an dieser medial verbreiteten Streitkultur so wahnsinng ankotzt. Schon damals als die Talkshows aufkamen galt es bald nur noch in welcher Sendung am meisten gezankt und gepöbelt wurde. Ich fände es schön wenn man in Woipating diese Thematik ohne erhobenen Zeigefinger einfließen lassen könnte. Etwas Unausgesprochenes, ein Geheimnis zu wahren ist eine Bürde die Druck ausübt. Der Streit als exzessives Machtinstrument um die Herschaft im Gespräch zu gewinnen, führt letztlich zu Mißbilligung, Hierrachie und Mißtrauen. Das haben die Menschen in Woipating schon lange erkannt (oderwurde es ihnen nahegelegt?). Doch ihre Geheimniskrämerei ist wie ein stiller Streit mit ihrer Umwelt und sich selbst, und trotzdem lauter als jedes Kanonengefecht. Auch die Woipatinger brauchen ein Ventil.
      What?

      • Wieso sollten die Woipating’er denn „harmonisch“ sein? Das ist keine Hippie-Sekte auf Drogen, dort gehört Streit zur Kultur, wird aber gesellschaftlich nicht geächtet. Ich erinnere mich an Talkshows, in denen besonnen miteinander gesprochen wurde, bei Kippen und Alkohol – was bei „Roche & Böhmermann“ quasi persifliert wurde. Den Gesprächen konnte ich als Kind jedoch nicht folgen – aber das war Kultur! Kein Weichspül-pseudo-pädagogischer-pseudo-journalistischer-Jauch weit und breit.

        Keine „Herrschaft“ im Gespräch, sondern ein begreifen der Gegenposition und Suche nach der „richtigen“ Lösung. Zur Not schreitet der Ältestenrat ein. Das schützt nicht vor Geheimnissen und Untiefen. Die Natur ist ihnen nicht wohl gesonnen, Natur ist gefährlich, zeigt keine Gefühle, und die Bewohner zollen dem Respekt. Das ist keine Harmonie :)

      • Ah ok dachte die W’s seien da auf nem eher einfältig postiven Level untereinander, hab ich dann falsch verstanden. Kein Plan warum sich das so manifestiert hat. Umso besser. Aber was hat das wieder mit dem Naturgedanken auf sich? Du sprichst in Rätseln…ich vernahm es so, als ob sie in EInklang wären mit ihrer Umwelt, wenn auch auf einer Art Abkommen oder Geheimnishütung basierend und vertraut mit ihrer „Artenvielfalt“…wahrschienlich ist es eher Ehrfurcht.
        Schwierig zu fassen diese ganzen Puzzelstücke, macht es nicht einfach die W’s als Gemeinschaft zu skizzieren.

      • Sorry, ich möchte nicht verrätselt rüber kommen. Ein paar Dinge mag ich nur teasern, damit wir die Chance haben mit einer besseren Alternative um die Ecke zu kommen. Alles kommt hier früher oder später auf den Prüfstand, nichts ist in Stein gemeißelt. Wir arbeiten an der Serie, die uns allen, die wir an ihr arbeiten am besten gefällt – jedenfalls so weit wir mit Argumenten voran kommen. Mal sehen wie weit wir damit kommen.

        Zur Natur: Der ist es völlig gleichgültig, in welchem Verhältnis wir zu ihr stehen, ob wir ihr wohl gesonnen sind, oder nicht. Trotzdem sind wir von ihr abhängig, vom Wetter, der Ernte… da macht man sich in W. keine Illusionen. Dann ist da noch das „Übernatürliche“, mit dem haben sie sich arrangiert, so weit sie das können, denn es „redet“ nicht mit ihnen. Schrödinger’s Katze, Maxwell’scher Dämon, sie wissen es nicht, sondern glauben, wissen aber, dass sie dem woran sie glauben nicht vertrauen können. So bleibt beständiger Zweifel, Aufmerksamkeit, und aktio folgt auf reaktio. Nur womit das alles mal seinen Anfang genommen hat, kann niemand sagen.

        Ergibt das einen Sinn?

  10. Du grüne neune, er hat seine Zeit genutzt
    http://ausserwoeger.wordpress.com/2012/02/27/bewerbung-um-die-stelle-eines-pfarrers-von-hartkirchen-und-haibach/
    Man bemerke den Schlussatz von ihm

    wenn die Gemeinden suchen:
    http://www.pfarrer-gesucht.de/ausschreibung.html

    http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreisguetersloh/Haben-sehr-gute-Bewerbungen-vorliegen-11c15309-5c9d-4222-bc2a-f6a7136e6360-ds
    „Am Ende stellten sich drei auf Vorschlag des Auswahlgremiums dem Votum der Kreissynode.“

    -Warum nicht die Suche nach dem Nachfolger als eine Art Prüfungstest gestalten vom Ältestenrat „dem Gremuim“ in Auftrag gegeben, vom Pfarrer durchgeführt. Und sei es nur eine intensive Befragungszenerie, in denen seltsame Anforderungen unterschwellig erfragt werden. Da könnte man theoretisch eine komplette Folge draus machen oder mit Rückblenden arbeiten. Der Ältestenrat hätte jemanden ganz anderes bevorzugt, dennoch beharrte der Pfarrer auf diesen jungen Burschen, hatte er ihn doch nur durch eine einzige Antwort oder Tat davon überzeugen können, ihm Vorrang zu gewähren.

    Die Tatsache, mit dem „Epressen“ gefällt mir sehr gut. weil die Neigung nicht ausschließlich der Charkatertiefe dient. Es war letzlich das einizge Argument, dem Pfarrer bei seiner Wahl zuzustimmen?! Demzufolge ist unser junger Pfarrer nicht unbedingt auf den Ältestenrat gut zu sprechen, sie mögen ihn nicht wirklich. Das würde seinen Alleingang in Woipating untermauern. Und evtl die Köchin als „Aufpasserin“ etablieren, die ihn ja schön ruhig hält.

    Sah der alte Pfarrer in ihm jemanden der das vollbringen könnte zudem er all die Jahre nicht im Stande war? Der Ältestenrat ist sehr darauf bedacht das Gleichgewicht in Wopating zu wahren…den „Pakt“ aufrechtzuerhalten. Das letzte was sie möchten ist die Unruhe aufkommen zu lassen, die schon damlas ein Chaos anrichtete. Ihre Absichten mögen streng, undurchschaubar und vll unverständlich erscheinen. Aber sie sind nur auf den ersten Blick jene sturen Geister, die nicht helfen wollen? Die sich häufenden Begenungen des Pfarres mit dem Vater des Kindes sehen sie sehr kritisch entgegen. Die Köchin scheint gefragter denn je.

    • Nur der erste Link betrifft einen Katholiken – da müssen wir schon aufpassen. Die Prüfung und Mitsprache des Ältestenrates steht außer Frage, den Draht zur Kirche hat dann aber der alte Pfarrer, der vielleicht einmal seinen Kopf durchsetzen wollte. Der Rat ist mißtrauisch, und die Köchin nutzt mehr „exotische“ Gewürze. Der junge Pfarrer kommt dahinter… das kann man schön erzählen, dieses wachsende Mißtrauen, die Verwirrung, die Angst, die Abhängigkeit… Denn das Auswahlverfahren zeigen wir besser nicht in der ersten Staffel. Aber gerne in einer der Folgenden, wenn wir mehr über den vorhergehenden Pfarrer erfahren, und wie er dort gelandet ist. Da sollten wir die Vorgeschichte aber schon jetzt kennen. Lasst uns tiefer graben! Was hat der Vorgänger(!) für Leichen im Keller? (Entdeckung Nr. 2 die unser armer, junger Pfarrer machen wird)

      • Vermutlich war der Vorgänger mit dunklen Mächten in Kontakt, hatte irgendeinen Pakt mit ihnen geschlossen (völlig im Gegensatz zu christlichen Vorstellungen) (vielleicht sogar Kinder weggegeben?)
        Damit dieses Geheimnis möglichst nicht ans Licht kommt, hat er einen Nachfolger gewählt, der diese Informationen nicht gleich preisgeben wird wie eine Überschrift in der Bildzeitung…
        Oder aber unser junger Nachfolger hat schon von dem Geheimnis gewusst und im Gegenzug für Stillschweigen seine Erlaubnis zur Nachfolge verlangt…

  11. Dass er eigentlich gar kein Pfarrer war? Sich absichtlich in Woipating eingenistet hat um etwas herauszufinden? Über Recherchen auswärts erfährt der junge Pfarrer von dem eigentlichen „Beruf“ des Alten. Dieser hat lange Tradition und zieht sich durch seinen gesammten Stammbaum ….Kein Beruf mit dem man Geld verdient, eher eine Berufung? Wäre wohl zuviel Futter für die erste Staffel

  12. Aha, dass also unser junger Freund gar derjenige ist der sich absichtlich eingemogelt hat, um die Gehiemnispforten zu öffnen. Dennoch gefangen, da er allein auf sich gestellt keine Vertrauensperson gewinnt, es ist alles viel schwieriger als man ihm es auswärts weisgemacht hatte. Da kommt ihm die Familie nur allzu recht. Könnte auch so rum gehen…Was bleibt ist auf jeden Fall der innere Konflikt und die Aufgabe. Aber wie die Verbindung zum Alten Pfarrer? hat er vll dafür gesorgt dass der Pfarrer sein Amt niederlegen muss?…achherje da kommt man ja von einem ins andere. Schwierig fände ich sein Alter bei dieser Variante, da müsste er ganz schön ausgebufft sein

      • jab sehe ich auch so…da verfängt man sich ja echt schnell :)
        Ok also alter Pfarrer. Hab soviel drüber nachgedacht aber das ist alles recht vage. Eines geht mir jedoch nicht aus dem Kopf. Ich finde das der Förster und der Pfarrer verwandt sind irgendwie ansprechend. Während es den einen Bruder? hinaus in die Wälder zog und sich darum sorgt, kümmert sich der andere um die Gemeinde. Schon als Kinder haben sie sich daher auseinandergelebt. Oder waren sie enge Vetraute? Vll kann man darüber eine Verwurzelung stricken für den Pfarrer…und eine alte Familienfehde einbauen. An sich kommt mir grad keine geeignete Idee für den Alten Herrn und seine Leiche

      • Der Förster hat schon einen anderen Hintergrund, bzw. eine viel größere Baustelle am Bein, als dass wir ihm den Pfarrer als Bruder ans andere binden müssten. Dazu verraten wir später mehr. Sorry :(

  13. Ich würde zu der Version tendieren, in der unser junger Pfarrer eher ein unschuldiger, aber neugieriger Mann ist, der als Sympathieträger immer mehr herausfindet. Die schmutzigen Geheimnisse würde ich in Rückblenden seinem Vorgänger überlassen.

  14. Zunächst mal noch ein paar fragen:
    – Wie sieht es mit der Freizeitgestaltung der Woitpanger aus? Sind Hobbys überhaupt möglich? Und wenn ja welche, denn MTB ist warscheinlich nicht das beste ;) Ich würde einen Gesangsverein vorschlagen, das ist traditionell und kann über die Inhalte gut mit dem Mystischen verbunden. Wenn man noch weiter geht könnte man den Gesang mit dem eintreffenden Unheil/Bösen verbinden, wie es schon in der ersten Diskussion von jemanden vorgeschalgen wurde. Ausserdem würde es einen Institutionalisiernden Effekt (Danke Sozialkunde) für die Gemeinschaft bringen, praktisch als Lösung der zweiten Frage.
    – Wie ist die Gemeinschaft organisiert? Wie bekommt der Ältestenrat Informationen über das Befinden der Gemeinschaft? Ein Verein oder doch ein Stammtisch? Welche normalen oder besonderen Feste feiern die Woitpanger? Und natürlich wie die speziellen Riten aussehen.
    Die Figurengestaltung des Pfarrers gefällt mir ganz gut, allerdings sollte diese Rolle mit der Glaubenssymbolik nicht gegen andere Charaktere bzw. Symboliken zu stark betont werden. Ich denke es kommt hier auf eine gute Mischung der Themen an. Natürlich kann man variieren, so sollten einige Biografien mit Hinblick auf weitere Staffeln nicht so schnell erzählt werden, während man andere schneller abhandeln und eventuell auch früher aus der Geschichte entfernen kann. Vor allem im Hinblick auf die Öffentlichkeit in Season 2 und den daraus Zwangsläufig folgenden neuen Figuren, sollte man sich überlegen schwächere Figuren schnell und intensiv erzählen und dann für die Dramatik zu opfern.

    • Heiliger Gesangsverein! Berechtigte Frage, aber Gesangsverein? Das klingt… altbacken. Es darf gerne gesungen werden, aber nicht so „organisiert“, konservativ. Das will ich weder sehen noch hören :) Mountainbike im Wald wäre mir da tatsächlich lieber. Noch lieber wäre mir aber, wenn sie Sex hätten. Das muss nicht in Orgien ausarten, einfach nur häufiger als der durchschnittliche Normalbürger, und das auch noch erfüllt, keine Porno rein/raus Siebenkampf-Leistungsshow, sondern vögeln, poppen, Liebe machen.

      Ich gebe noch mal zu bedenken, dass unser Dorf recht klein und überschaubar ist – da kriegt jeder alles mit, außerdem sind sie (anders als nach außen) im Normalfall viel gesellschaftlicher orientiert, als wir das gewohnt sind. Denkt dabei an eine Mischung aus Ferienlager und Urlaub mit Freunden. Dort draußen im Wald musst du dich auf deinen Nachbarn verlassen können. Sonst holt dich der Lindwurm in der Nacht… das ist nicht immer einfach, und es bleibt nicht immer Zeit für nun ja, Hobbys. Das muss aber nicht schlimm sein, wenn das Hobby quasi der Beruf ist, bzw. das „Glück“ andere Ursachen hat… lasst das mal sacken, und dann schlagt vor, was sie so machen.

  15. Hallo, zum Thema „Kinder und Wald“ fallen mir sofort die Wolfskinder ein. Kinder die von Tieren adoptiert wurden sind und sich im Sozialverhalten stark von so genannten „normalen“ Kindern unterscheiden. Sind ja relativ bekannt:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfskind

    Solche „Wilden Kinder“ könnten ja anstatt von Tieren auch von euren Monstern, Fabelwesen oder sonstiges erzogen wurden sein. In welche Richtung auch immer. In Woipating geht es vielleicht nicht um Erziehung an sich, sondern um Wissenschaft am Kind, am menschlichen Wesen. Eine sehr unmenschliche unmoralische verwerfliche Wissenschaft. Deswegen darf da auch nichts nach außen dringen versteht sich.

    In folgendem Link findet man Berichte über Isolationsexperimente an Kindern und andere Gräueltaten mit Tieren (da werden schon mal kleinen Kätzchen die Augen zugenäht, um heraus zu finden, ob junge Katzen eher erblinden als alte Katzen):

    http://www.d-e-zimmer.de/PDF/wildekinder1989.pdf

    Ob euch das hilft, weiß ich nicht. Ist mir nur in den Sinn gekommen ^^.

    Viel kreative Schaffenskraft weiterhin!

    • Da kriegt der Begriff „Kindertagesstätte“ eine ganz neue Bedeutung :) Erziehung durch Fabelwesen – das geht durchaus in eine gute, zusätzliche Richtung. Allerdings wird in Woipating nicht mit Kindern experimentiert, eher im Gegenteil. In unserer Gesellschaft läuft da schon genug schief, daher stellt sich ein größerer dramaturgischer Kontrast ein, wenn wir mal ein positiv besetztes Gegenbeispiel (und dank deinem Kommentar auch ein Unheimliches) erzählen.

      Ich bin neulich noch über diesen Artikel gestolpert. Jetzt kommen wir der Sache schon näher :)

  16. Mein Gott, das könnte vielleicht das dunkle Geheimnis des Expfarrers gewesen sein. Kinderexperimente… Wirft ja nicht unbedingt ein rein dunkles Licht auf die Woipatinger an sich, sondern auf dem richtigen Wege sogar ein Positives, wenn unser junger Pfarrer die Sache herausfindet…

    • Mit dem Pfarrer als Ermittler bin ich nicht sonderlich glücklich, hier ist kein Heinz Rühmann als Pfarrer Braun unterwegs. An der Figur des Pfarrers kann man den Konflikt zwischen den Weltanschauungen besser heraus arbeiten. Er steht ohnehin schon zwischen dem Weltlichen und dem, was er für das Geistliche hält, und jetzt steckt er in einem Dorf, der seinen Glauben noch viel tiefer verunsichert, als er jemals war. Das setzt ihm so schon genug zu. Das macht ihn auch zu einem instabilen Charakter, was den Woipating’ern nicht entgangen ist, deswegen stellen sie ihm einen Aufpasser zur Seite, der das aus freien Stücken macht, ohne gleich den Pfarrer missionieren zu wollen. Auf die Köchin kam ich wohl durch die Biermösl Blosn, in unserem Fall könnte es aber vielleicht ein Koch sein, um die homosexuellen Neigungen des Pfarrers, die sein Vorgänger erkannt hat, und zum Nutzen der Gemeinschaft als Versicherung betrachtet wird. Das muss nicht sein, aber es wäre ein Ansatzpunkt um das Thema Homosexualität zu betrachten, mit der man in W. keine Probleme hat.

      Unsere kleine Gemeinde funktioniert anders, als die Gesellschaft draußen. Sie versteht sich zu tarnen, um wie eine karge, harte, ärmliche Variante vom draußen auszusehen, aber im Inneren hält sie etwas anderes beisammen. Sie würden nicht in eine Stadt umziehen, trotz der Bedrohungen im Wald. Erst recht nicht, wenn sie nicht noch zusätzlich auf ihre Vermissten warten würden… also was ist es noch, dass sie dort zusammen hält?

  17. Junger Pfarrer
    Also anstatt diesen unglaublichen Begegnungen auf den Grund zu gehen, steht er wackelig und wie ein Fähnchen im Wind in seinem derzeitigen Lebensgefühl, fast schon ohnmächtig (muss er ja dann sein oder feige oder faul) seinen derzeitigen Zustand zu verändern? Die Gefühle zum Koch werden also zum Hauptanker dieser Figur? Er braüchte irgendwie einen Nebenschauplatz, etwas was ihn und den Zuschauer zu neuen Gedanken aufbrechen lässt.
    Wie also lenkt er sich denn ab von dieser Zerrissenheit? Momentan hört es sich so an, als ob die für ihn unerklärlichen Erlebnisse nicht so bedeutsam sind, dass er Ihnen nachginge. Das wäre nur schwer nachvollziehbar.
    Das Buch vom Pfarrer soll ja eine Art konzentriertes Wissen darüber sein, wie er sich in dieser Gemeinde als Pfarrer verhält oder so ähnlich. Vll ist das Buch eine Art Rettung für den jungen Glaubensmann, weil er dadurch bestimmte HAndlungen gezielt ausübt, trainiert und sich beschäftigt. Egal was, er braucht definitiv eine Aufgabe derer er nachgeht. Ermittler ist vll zu viel, aber er sollte sich auch fernab seiner Neigung und Verunsicherung für etwas bgeistern können. Auch hinsichtlich des Humors. Er sollte nicht zu passiv in seiner Glaubenskrise verfangen bleiben.
    Wenn du die Homosexualität einbaust, dann müsste man ihr auch einen etwas erhabeneren Eindruck vermitteln, früher oder später. Keiner braucht einen verzweifelten, nichtsnützigen heimlich schwulen Pfarrer der nicht mal Mut aufbrinngt den Sagen und Mythen auf den Grund zu gehen o.ä. Klingt das zu forsch? Hoffe ihr wisst was ich meine. Diese Figur kann sehr stark und sehr schnell sehr schwach werden. Letztlich ist er Jung, auch er verkörpert die Jugend. Die Jugend sollte die Möglichkeit haben aus jeder Richtung agieren zu können und zu verändern.
    Anbei:
    Es könnte bspw. eine Szene geben in der er zwei Frauen heimlich beboachtet, wie sie ihren Gelüsten nachgehen. Diese erwischen ihn beim zweiten oder dritten mal und es entwickelt sich darüber eine Art „lehhrreiche“ spannungsvolle Beziehung, die ihm Mut und Kraft gibt sich auf seine Gefühle einzulassen. Haha ich muss da irgendwie an „Zärtliche Cousinen“ denken, oje oje. Aber darf gerne sehr verrucht und offenherzig sein.

    Zusammenhalt:
    Das bringt mich zum nächsten Punkt, was die Gemeinde zusammenhält. Mir schwebt da der Gadanke vor, dass es sich offensichtlich oder besser noch gar nicht auf den ertsen Blick so offensichtlich alles in sich zusammenfügt.
    Jeder ist für jeden wichtig. Woiptaing funktioniert wie ein in sich geschlossenes Ökosystem, wo jede Figur und ihre Aufgabe oder Bedeutung wichtig für die andere ist. Ein eingespeiltes Team.
    Sowas wäre sicherlich schwer, aber man bräuchte dem Zuschauer auch nur das Gefühl zu vermitteln. Am besten durch die Handlung selbst. Im Laufe der Serie von allein zu erkennen, das W. trotz ihrer Abgeschiedneheit gut funktioniert ist ja eines eurer Hauptanliegen, wenn ich es richtig verstanden habe. Dennoch schwingen Dinge wie die Gehimniskrämerei und soziologische Fakten einer kleinen Gemeinde immer mit. Das macht es so schwierig für den außenstehenden Zuschauer sich in dieses Gefühl hineinzuversetzen und zu galuben. Dieser braucht vordergründig erstmal Fakten. Bspw. durch die in sich verketteten Berufe. Dennoch, die Gemeinde erfährt durch ihre lange Beständigkeit sicherlich genügend Verstärkung, um dieses Gemeinschaftsgefühl aufrechtzu erhalten. Eine ähnliches Zusammenhaltsgefühl wie in einer „La Familia“, nur ohne Drogenschmuggel;) Sicherlich keine neuen Gedanken für euch, aber für mich wäre dies, sagen wir mal, vollkommen nachvollziehbar und somit in sich schlüssig bezüglich des Zusammenhaltes.

    • Und schon winkt der nächste Fall von Synchronizität, diesmal im Fernsehblog, jedenfalls die ersten Zeilen… wie dem auch sei, dem eifern wir ja nicht nach. Eher geifert unser Pfarrer den zärtlichen Cousinen nach, oder auch nicht. Der Einwurf, er brauche eine Aufgabe, ist berechtigt.

      Für den Moment bleibe ich mal bei der Homosexualität und einem Pfund Westentaschenpsychologie – davon entfernen wir uns dann wieder, ist ja nur der Ausgangspunkt, also keine Bange. Katholische Erziehung, Schuldbewußtsein, Verdrängung, die Priesterschaft eine Flucht, sich nicht zu versündigen oberstes Ziel. Er nimmt die Kirche ernst, klammert sich an deren Rituale, glaubt daran, dass er eines Tages von seinen Neigungen erlöst wird, wenn er nur fest genug glaubt. Reste von Zweifeln bleiben, das Priesterseminar war eine schwere Zeit – so viele Männer einerseits, andererseits das Wissen um „Fehler“ in der Bibel, deren Entstehung, macht alles nur noch schlimmer. Nun also die Chance von all dem weg zu kommen, sich verstecken, mit sich ins Reine kommen. Weit genug weg ist Woipating ja, die Versuchung überschaubar, auf den ersten Blick, endlich Gelegenheit in der Routine zur Ruhe zu kommen, einen Halt zu finden. Das ist seine Aufgabe, die er sich selber setzt, sein Ziel.

      Stattdessen erwartet ihn noch stärkere Verunsicherung und eine fundamentale Erschütterung seines Glaubens. Man versucht nicht ihn dort zu bekehren, man bedrängt ihn nicht, aber nährt beständig seine Zweifel. Die Natur ist reich an Phänomenen, die seinem Glauben bzw. der Lehre davon widersprechen. Gleichzeitig ist er von der Seelenruhe, die die Bewohner ausstrahlen fasziniert. Das ist es, wonach er sich sehnt, daher sucht er nicht gleich wieder das Weite, will sich nicht versetzen lassen, sondern es durchstehen.

      Die Bewohner wollen ihn „heilen“ – nicht von seiner Homosexualität, sondern von der falschen Scham, dem gelebten Widerspruch zu seinen Neigungen, ohne ihn zu bedrängen. Das Interesse, dass er bleibt ist groß – aber warum? Was bringt er (außer seiner Jugend) mit, dass man im Dort gut gebrauchen könnte? Ihr ahnt es vielleicht langsam, warum ich mich nicht zum „unehelichen Sohn“ geäußert habe. Unehelich ja, aber nix mit heimlich, sondern alle in W. sollen es wissen. Das wird ihn dort halten. Also (s)ein Schäfchen dort zu haben, und sich nur marginal um die Erziehung kümmern zu müssen. Das ist das Interesse der Woipating’er, dieser, äh, „symbiotische Effekt“. Man ist über Generationen gut mit dieser Strategie gefahren :)

      Und warum hat nun der alte Priester diese Wahl getroffen? Weil er dabei an seine Sohn dachte. Den Koch, der heute im Alter des jungen Pfarrers ist. Weil er dessen Neigungen kannte, und nun endlich akzeptieren konnte. Selbst wenn sie nicht füreinander bestimmt sein sollten (wann halten sich die eigenen Sprößlinge schon mal an die Wunschvorstellungen ihrer Eltern?) ist es doch ein Zeichen, endlich Frieden zu schließen.

      Der junge Pfarrer sitzt nun zwischen den Stühlen, alle Arbeit wird ihm abgenommen, so dass er fast zwangsweise auf seinen inneren Konflikt zurück geworfen ist. Dann steht ein Besuch eines Kirchenoberen an, und seine Gemeinde muss die perfekte Show im Gottesdienst abspielen – was die auch drauf hat – mit Ausnahme der Ministranten, die inzwischen zu alt für ihre Rolle sind, und die Neuen haben 24 Stunden Zeit sich einzulernen. Das kann man sich doch recht humorig vorstellen. Unheimlich im Kontrast dazu sind dann die Fundamente, auf denen die Kirche steht. Die sind nämlich keltischer Natur, direkt im eigenen Keller… alle wussten davon, alle scheinen alles zu wissen, nur er ist hier der Depp, oder was? Langsam integriert er dann die neuen, eigentlich älteren Rituale in seinen Glauben, „verchristlicht“ sie, damit sein Kopf sie verarbeiten kann, und so wird er in kleinen Babyschritten langsam ein waschechter Woipating’er. In W. hat man Geduld und nimmt sich die Zeit.

      Das ist auch das Hobby Nummer 1 der Bewohner. Sich einander anzunehmen. Du beschreibst das schön, als Ökosystem, eingespieltes Team – exakt so stelle ich mir das auch vor. Die Herausforderung ist, wie du richtig erkennst, dass Häppchenweise zu erzählen, so dass es einem kaum auffällt. Dann haben wir unseren Job gut gemacht.

      • Die psychologische Seite hinsichtlich seiner Überzeugung, seiner Verunsicherung und seines Zuchtempfindens passt denk ich, obligatorisch plakativ, dennoch nachvollziehbar.
        Die Idee mit dem unehelichen Sohn ist sehr elegant gelöst, sehr nah sehr menschlich. Die „Leiche im Keller“ muss nicht immer nach Schwefel riechen, wenn auch der Frevel des alten Pfarres durchaus in die Nase ziehen darf. Die Umstände wie er zu seinem Sohnemann gelangte ist bestimmt mit ein paar zwischenmenschlichen Spannungen erzählbar.

        Der Einwand mit der Bewerberauswahl ist auch treffend@meerumschlungen. Sicherlich spannend auf einem gewissen Niveau (zumindest in meinem Kopf) im Nachhinein betrachtet aber wirklich nicht glaubwürdig. Die Weisung seitens des Bischofs ist sicherlich die realistischere Variante. Zumal diese Versetzung oder Einberufung nach Woipating für den jungen Pfarrer anfangs eine nahezu unhinterfragbare Aufgabe ist, wie du andeutest, die er vll mit ein zwei Hintergedanken im Schlepptau angeht, dennoch sehr überrascht sein wird, wie anders es ihm in W. ergeht. Wie wir nun wissen schlechter als gedacht, aber nur weil er die Chancen erst spät wahrnimmt, das Glück nicht greifen kann. Wenn er vor Amtsantritt noch voll des Tatendranges war, züchtig und gehorsam, umhüllt von falschem Stolz, so ist die Wandlung die Jens und Co. mit ihm vorhat, sicherlich gut vereinbar. Der alte Pfarrer hätte durchaus einen anderen Nachfolger in Erwähnung gezogen, aber sein Sohn…die Blicke auf den jungen Burschen, die hat er nicht übersehen können. Die Scham so lange darüber hinwegegesehen zu haben, warf einen tiefen Schatten auf sein stolztrunkenes Ego. Dennoch…so sehr er seinem Sohn diese Gelegenheit gönnt…kann er Woipating diesem Pfarrer anvertrauen? ….ein Motiv für das Buch? Geschrieben in der Übergangszeit…und sehr auf den jungen Pfarrer zugeschnitten. Macht es noch menschlicher, möchte man meinen.

        Aber hey die „Cousinen“ sind nach wie vor die Brücke zu seinem Erwachen…stimmts? ;) Es war nicht drauf gemünzt dass sie unbedingt mit ihm, sondern durch die Beiden könnte er ein paar Verbündete finden, die ihn locker machen, ihm Tipps geben…Vertraute eben. Auch wenn alle sein Wohl wollen, wer nimmt sich ihm denn wirklich an?

  18. Noch mal zum Priester:
    Ich weiß nicht, ob die Woipatinger riskieren können, diverse Bewerber einzuladen und dann zu entscheiden. Oder womöglich nur aufgrund von schriftlichen Bewerbungen zu entscheiden.

    Wenn wir davon ausgehen, dass die Woipatinger ein paar Verbündete da draußen haben – den Instrumentenhändler und womöglich einen Bischof, der die schützende Hand so diskret wie möglich über sie hält – dann würde ich diesem Bischof vertrauen, dass er den richtigen schickt. Jemand, der ihm empfohlen wurde, der im Priesterseminar entweder als besonders standhaft oder flexibel aufgefallen ist. Bin mir noch nicht sicher, was ein Priester in Woipating braucht. Bin bei meinen Recherchen noch nicht auf die genauen Abläufe von Priesterberufungen gestoßen, aber dass ein katholischer Bischof einen Priester – gerade am Anfang der Karriere – irgendwohin schickt und der geht, glaube ich sofort. Ich habe im weiteren Bekanntenkreis die Karriere eines Priesters mitbekommen, und da waren gerade am Anfang die Karriereschritte schon recht vorgegeben. Und der Priester hat mitgespielt, weil er wusste, dass bessere Jobs auf ihn gewartet haben, wenn er sich bewährt. Muss noch mal genau nachfragen, inwieweit er da Einfluss auf bestimmte Stationen hatte.

    Dass die Diözese den richtigen schickt, hat all die Jahre verlässlich geklappt. Dass ein Bischof vielleicht auch mal daneben liegt und einen Kandidaten schickt, der unsicherer und unreifer ist, als angenommen, kann ja auch mal passieren. Bleibt noch die Frage, ob der Priester Woipating bzw. das Woipatinger Gleichgewicht in Gefahr bringt und ob und wie man ihn wieder los werden muss.

    Pädophilie finde ich auch eher too much. Wenn er ein durchschnittlich verführbarer Mann ist, hat er genug und vor allem charmante Seelenqualen zu erleiden, wenn er den Woipatinger Sex-Vibes zu widerstehen versucht und erliegt.

    Wobei ich das Sex-Freie-Liebe-Ding in einem katholischen Dorf im Bayerischen Wald noch immer nicht so richtig kaufe, wenn ich ganz ehrlich bin. Allerdings habe ich erst mit dem Kommentaren der letzten Woche angefangen. Vielleicht finde ich ja noch die Erleuchtung.

    • Niemand hatte die Absicht zu behaupten, dass die Bewohner des Dorfes Katholiken sind :)

      Es genügt (nicht nur in Bayern) völlig, wenn man sich nach außen so gibt als sei man Katholik, Christ, usw. „Freie Liebe“ führt vielleicht auch zu weit. Die Woipating’er sind da bestimmt toleranter, aber gekränkt und verletzt sind sie trotzdem, wenn ihr Partner sie belügt. Die Unterschiede mögen fein sein, um so genauer müssen wir sie durchdacht haben. Um im erzkatholischen Niederbayern nicht aufzufallen, braucht es aber eben den Pfarrer und die Kirche. Da muss dann zwar keiner hin gehen, aber haben muss man das. Genau wie eine freiwillige Feuerwehr – das Feuer kann man sich dann sparen.

      Der Bischof ist ein guter Gedanke – der könnte unseren Pfarrer berufen haben, im hohen Alter sein, und nach seinem Ableben macht der Nachfolger dann Probleme, wenn er alle Gemeinden bereist – das ergibt eine ebenfalls attraktive Variante. Aber jetzt störe ich dich mal nicht weiter beim Lesen, ist ja doch eine ganze Menge Holz zusammen gekommen in unserem Wald…

  19. Aber warum zum Geier geht er den Phänomenen nicht nach?..gerade er…kann ich so noch nich ganz abnehmen. Die Sache mit dem W.- Gefühl geht sehr in Ordnung, beruhigt ihn, gibt ihm Zuversicht. Aber es kommt jetz wirklich darauf an, was er denn in welchem Ausßmaß an Phänomenen mitbekommen hat…es gibt immer noch Verhaltensgesetze…Neugier und so!

  20. Gesangsverein aus Mangel an spontanen Alternativideen. Sex, Ferienlager? Sommer in Orange ;) Und für das Böse holen wir dann die New Earth Army :D So genug der Witze.
    Also ihr habt glaub ich geschrieben dass das Böse irgendwo immateriell im Wald mäandert dürften Outdoor Aktivitäten eher schlecht sein. Ich denke auch dass nicht jeder Woitpanger mit seinem/r Beruf/ung nicht 100% glücklich ist, auch wenn er es akzeptiert, und ausgleich braucht. Und so klischeehaft es klingt, in den kleinen Dörfern (der Pfalz zumindest) sind solche Altbackenen Vereine an der Tagesordnung. Ein Fußballteam kriegen sie auch nicht zusammen, aber eine Gemeinschaftliche Aktivität würde mehr ins Bild passen. Als Vorschläge hätte ich:
    – Einen Schachclub, auch wenn es eine bisschen ausgelutschte Metapher für Verhalten und Hierachie ist. Aufwandlos und bei Schach lässt es sich gut reden und Philosophieren.
    – Einen Heimatverein (naheliegend) der sowohl offiziell als auch inoffiziell die Geschichte des Ortes pflegt. Ließe sich gut in die Folklore integrieren und dort auch erzähltechnische Impulse verleihen (Zufälliges Entdecken der Geschichte des Ortes)
    – Ein eigenes Spiel, eine abgewandelte Form dieses Fantasyspiels mit den Schlägern usw.
    – Dazu noch individuelle Freizeitgestaltung. Das übliche: Holzfiguren schnitzen, Kreuzworträtsel lösen, Stammtisch in der Kneipe, usw.
    Das würde zumindest in meine Vorstellung passen und kaum Aufsehen erregen.

    • Nicht zu vergessen solch altbewehrte Dinge wie, Töpfern, Bildhauen, Malerei, Fotografie, ..vll. haben sie ja komischerweise einfach Bock auf nen regelmäßigen Filmabend, da läuft halt a mal n schöner Klassiker auf der Leinwand im Wirtshaus, oder sie lieben das Theatherschauspiel und führen Stücke auf…für… sich selbst.
      Ein rudimentärer Fitnesclup, ein Joggingverein. Tantra, Yoga und Co., Angeln?^^

      • altbewährt! hehe…..wollte noch sagen dass ein traditioneller Wettkampf oder dergleichen durchaus seinen Reiz hat. In Anspielung auf eastergaard’s Fantasyspiel Idee

      • Das gemeinsame Kinoerlebnis im Wirtshaus… ein knatternder 16mm Projektor, ein paar Kopien voller Laufstreifen… das gefällt mir. Ist zwar Kitsch, aber bei Kino kann ich nicht anders. Wie in diesem wunderbaren polnischen Film… aber zähl ruhig weiter auf, mag das sehr.

    • Ich finde die Idee ganz spannend eine Gruppenbeschäftigung oder einen Verein ins Leben zu rufen, der „nach Außen“ wieder ein gedecktes, konventionelles W. repräsentiert, was „innen“ gar nicht drin ist. Ein Scheinverein/-hobby also. Ich muss immer dran denken wie in meinem Dorf die Frauen zum Maifest und Stollenreiten (http://stollenreiten-niederlausitz.de/) schicke Kränze geflochten haben für den Maibaum bzw. die Pferde. Dabei wurde dann natürlich nicht nur geflochten, sondern auch getrunken und geschnackt bis es dunkel war, ähnlich wie jene Sportvereine, die den sportlichen Teil auch mal ganz knicken, um gleich zum Trinken zu kommen. :)
      Mir schwirrt so eine Gruppierung auch für W. vor, in der die Bewohner unter dem Deckmantel einer Aktivität ihre Pläne schmieden, Probleme bereden, sich vielleicht sogar gegenüber einzelnen anderen W.ern abschotten? Ein bisschen was Subversives im harmonischen Dorf. Mir fehlt grad noch der triftige Grund, warum eine solch eingeschworene Gemeinde solche Strukturen aufbauen sollte. Die Idee reizt mich aber.

      Uh, vielleicht ein Verein, der sich mit dem mystischen Wucherungen rund um das Dorf beschäftigt? Um die anderen davon zu „befreien“, damit sie sich ihren Funktionen widmen können?

      Oder eine Gruppierung, die ganz und gar nicht zufrieden ist mit W. und daher das Dorf verlassen will. Passend zu JohnnyvsSherlocks Kommentar zu „IHM“, der sich Geld für eine solche Aktion zur Seite schafft.

    • Wie witzig fändest du es, wenn du in deiner Jugendzeit diverse Freizeiten in Niederbayern im Wald verbracht hättest, an einem Ort der Rammelsbach heißt? Dann ziehst du von dort weg, studierst 700 km weiter nördlich, und auf einer Uni-Party in Bad Salzdetfurth wirst du Jahre später aus dem Nichts und zum ersten Mal im Leben auf dieses Rammelsbach angesprochen? Das erklärt vielleicht einiges… besonders das mit der Paranoia. Diese Geschichte auch.

      Vereinsleben ist dort wirklich weit verbreitet. Dient auch als Alternative zu AA-Treffen – wenn man erst mal die Kampftrinker in der Wirtschaft von Sportvereinen gesehen hat – aber darauf wollte ich gar nicht hinaus!

      Die Prioritäten in Woipating haben mit den Kindern zu tun. Lasst das mal sacken. Was macht man mit Kindern, damit sie sich wohl fühlen? Welches sind die besten Erinnerungen, die ihr an eure Kindheit habt, die teuersten Momente, mit wem habt ihr sie verbracht? Und jetzt stellt euch ein Umfeld vor, dass genau das fördert. Außerdem hat es dort keine Fernseher. Jedenfalls keinen TV-Empfang. Die Geräte sind auch eher nutzlos, man hat welche, der Tarnung wegen. Aber rein gucken? Bah. Sich Geschichten erzählen, auch draußen in der Natur, über die Natur, deren gleichgültige Gefährlichkeit im Mittelpunkt, die Gefahr ahnend, die Sinne schärfend, alle 4, 5, 6 oder sogar 7? Geschichten von früher, als es im Wald noch wirklich gefährlich war, voller wilder Tiere, und wie man damals mit all dem fertig wurde.

  21. Berufe
    Wollte das schon vor ein paar Tagen posten, jetz hab ich mal Zeit dafür. Im Radio wurde ein Buch vorgestellt, dachte das pack ich mal rein.
    Die Rezensionen sprechen für sich, vll wirklich einen Blick wert… Anekdote: Im Radio hieß es bspw. dass die Scharfrichter damals auch gleichzeitig die besten Ärzte waren. Einer bekam den Auftrag jemandem das Herz rauszuschneiden, dann zu Köpfen und dann zu Vierteilen. Die schriftliche Aufzählung nebst Zahlungsvereinbarung nahm er freudig entgegen und war umso empörter, als die Auftraggeber alles, bis auf die Enthauptung, stornierten…Sachen gibts:p
    http://www.amazon.de/Von-Kaffeeriechern-Abtrittanbietern-Fischbeinrei%C3%9Fern-vergangenen/dp/3570100588

    Location
    Wer aus der Region kommt weiß sicherlich von diesem Ort, aber hey das klingt doch toll..ein verlassenes Dorf
    http://de.wikipedia.org/wiki/Leopoldsreut

    in diesem Zusammenhang ein weiterführender Link,
    das untere Bild…Wahnsinn! Irgendwo auf der Tschechischen Seite des Waldes
    http://www.taz.de/!124554/

    mal zum stöbern:
    http://www.deutschland-im-mittelalter.de/das-dorf.php
    http://www.urlaub-anbieter.com/hexenhaus-duerrwies.htm
    http://www.ringelai.de/freizeit/keltendorf-gabreta.html
    http://www.kraftort.org/Deutschland/Bayern/bayern.html

  22. Noch einige Ideen zu dem Charakter des Bauerns. So wie ich ihn mir erdacht habe verkörpert er den Konflikt zwischem Alten und Neuem und bildet mit seiner emotionalen Art einen Gegenpol zu den logischer denkenden Charakteren wie dem Wissenschaftler oder den ältesten Rat.
    Nennen wir ihn mal, ähm…Albrecht?
    Also Albrecht ist an sich ein zufriedener Charakter. Er zeichnet sich durch seinen schwarzen Humor aus und darf in keiner Trinkrunde im Dorf fehlen. Deshalb ist er auch sehr beliebt im Dorf. Er hat eine emotionale Art, sowohl Reizbar als auch melancholisch, und spricht aus was er denkt. Albrecht liebt seine Tiere und wenn sie geschlachtet werden müssen, tut er das mit Würde. Deshalb hasst er auch Massentierhaltung und steht der Aussenwelt skeptisch gegenüber: “ Wenn die schon die Tiere net anständig behandeln können, wie wollen se dann die Menschen würdig behandeln?“. Auch dem Ältestenrat steht er skeptisch gegenüber da er denkt ein Recht zur Mitentscheidung zu haben. Er ist sich der Verantwortung bewusst die er trägt und ist stolz darauf einen essentiellen Teil der Dorfgemeinschaft zu sein (anders wie der Bürgermeister oder der Pfarrer die man im Notfall entbehren könnte). Alles in allem kann man sagen das Albrecht ein erfüllter Charakter ist der den Woitpatinger Mikrokosmos über alles liebt.
    Als jedoch jemand aus der Aussenwelt dort hineinbricht ist er sehr reserviert. Er kann zwar die Sorgen der Familie nachvollziehen kommt mit der rationalen Art des Ingeneurs nicht zurecht und beginnt ihn zu hassen. Als das mehrfache Feindbild (Rational, Aussenwelt) die Konstellation im Dorf ändert, beschließt Albrecht auch gegen den Ältestenrat zu handeln um seine geliebten Dorfmikrokosmos zu restaurieren. Doch mit welchen Mitteln. Wird er sich mit dem Wandel arrangieren oder bis zum Ende dagegen ankämpfen?
    Das wäre meine Interpretation der Figur, ihr seit frei einzelne Elemente zu verwenden wie ihr wollt. Wer Kritik oder Anmerkungen hat, nur zu.

    • Hatte eine Konzept-Idee zum Edelsteinschleifer, die ihn zu einer krassen Figur macht. Das könnte man aber möglicherweise auch auf andere Figuren übertragen, deshalb rede ich jetzt mal einfach nur von „IHM“
      Er ist einer der ganz unauffälligen Bürger in Woipating. Er sagt nicht zu viel und nicht zu wenig, lebt Woipating-spiessig und ist relativ wohlhabend. Was aber keiner weiss: Er plant schon seit Jahren, Woipating zu verlassen, wofür er sich Geld zur Seite legt. Was ihm nicht sehr schwer fällt, bei seinem recht einträglichen Beruf. Hinter seiner Maske der Normalität und des geschäftigen Lebens verstecken sich jedoch eigentlich Zweifel und Angst. Er hält nicht viel von dieser Idee des praktisch geheimen Zusammenlebens und will so schnell wie möglich weg von hier. Aber unauffällig…
      Das Problem ist nur, dass er mit der Idee hadert, die Geschichte Woipatings der Öffentlichkeit preiszugeben. Als dann schließlich ein Woipatinger dahinterkommt, muss dieser seine Moral genau abwegen. Man muss den „Verräter“ wahrscheinlich stoppen…

      • Finde ich gut, nicht alle fügen sich in diesem Mikrokosmos ein, und manchen ist die Flucht auch gelungen, verbunden mit triftiger Paranoia. Wenn jemand nicht in Woipating bleiben möchte, aber nicht zu den „Wunderkindern“ gehört, die man freiwillig ziehen lässt, was dann? Wenn man nicht als „Botschafter“ in Betracht kommt? Dann ist man jemand wie der Edelsteinschleifer, der seinen Beruf zwar beherrscht, aber mit alten Maschinen (wie in DIE ANDERE HEIMAT möglicherweise), und alles andere als reich… dann müsste er sich auch Geld beschaffen. Und wie gehen die Woipating’er mit „so einem“ um, der eine potentielle Gefahr darstellt?

        Und warum will er weg? Vielleicht kann er nicht so gut mit Kindern, wie die anderen, vielleicht hat er keine eigenen? Oder eins verloren? An „den Ort“? Und wenn er die anderen nun mit ihren Sprößlingen sieht, und all den anderen Kindern, dann spürt er nur Schmerz und Leere? Immer nur den Stich? Und seine Frau? Hat er eine? Hat sie es nicht mehr mit ihm ausgehalten, sich einen anderen genommen, ein neues Kind bekommen? Wer würde dann nicht von dort weg wollen?

        Danke dir, hast mich angesteckt!!!

    • Albrecht find ich gut, dann zwingend mit dem Nachnamen Berthold (chi, hi, hi), mit heimlichen Drang zum Theater. Ach, hin und wieder liebe ich sprechende Namen.

      Ernsthaft, ich mag den Ansatz, wenn Menschen einem die Welt anhand ihrer Lebenswelt erklären können, ob das beim Wirt mit Hilfe von Schnapsgläsern ist, oder beim Bauern anhand seiner Tiere. Das sind immer starke Bilder, die wunderbar die Charaktere vertiefen. Ich mag das sehr, gerade bei Berufen, die nicht so angesehen sind, aber einen doch zu einer gewissen Bauernschläue und Lebensweisheit führen. Am Ball bleiben!

      • Ich schlage mal vor eine Aktualisierung zu den verschiedenen Figurenskizzen zu schreiben und dort sowohl die Vorschläge der Community als auch das Feedback des Writerrooms notiert. Mittlerweile ist es schwierig sich durch den Kommentardjungel zu schlagen um einzelne Ideen wiederzufinden.

      • Wird so gemacht, allerdings wenden wir uns zunächst dem einen oder anderem Themenkomplex zu, dann kehren wir zu den Figuren zurück. In der Zwischenzeit kann man dort neue Gedanken und Ideen aber gerne zwischenlagern, ich wühl mich dann durch alles durch, wenn es an der Zeit ist.

  23. Das geht vll ein bisschen weit, aber…Edelsteinschleifer.
    Wie seid ihr eigentlich ausgerechnet auf diesen Beruf gekommen? Welche Bedeutung hat er für die Gemeischaft? Diese und andere Fragen haben mich dann doch die letzten 2 Stunden mit dem Edelsteinschleifer befassen lassen, auf eher wirtschaftlicher Basis. Mir war irgendwie (und ist immenr noch) nicht klar, inwiefern gerade dieser Beruf in Woipating Fuß fassen kann. Letztlich braucht er die Mineralien und Gesteine. Wo bezieht er diese her? Durch Lieferanten sicherlich, selber suchen kann ich mir schwer vorstellen.
    (Auch wenn es einen „Mineralsuchtrupp“ gäbe, der ihm die Rohstoffe bringt aus dem Wald bspw., da gibt es aber nich allzuviele)
    Welche Dienstleistung bringt er, damit er es lukrativ genug ausüben kann? Er muss sie verkaufen,.er braucht Kunden. Hier eher Private. Über Großabnhemer wird in W. wohl nix laufen. Gravuren, Schmuck, Sonderanfertigungen etc. aber dafür benötigt es regen Kundenkontakt. Also wie unterhält er sein Geschäft…vom Rohstoff, über das Endprodukt bishin zum Kunden? Reich würde er meines Erachtens nach nicht werden…
    ——————————————-
    ein paar ausgewälte Links meiner Tour, wer Lust drauf hat:
    http://www.vfmg.de/vfmg/startseite.html
    http://www.mineralienatlas.de/
    Mineralien gibt es einige, Gesteine sind hauptsächlich auf Granitbasis…nix edles
    http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Bayern
    Es gibt bspw. hier ein entsprechendes Carbidwerk, worüber er seine Ware beziehen könnte, aber …weiß nich ob ihr euch jetz soweit darüber Gedanken machen würdet.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Carbidwerk_Freyung

    Neben einem schönen Gesamtüberblick von Dienstleistungen die ein größerer Familienbetrieb bieten kann, sieht man auf der Seite sind auch ein paar nette Bilder über die Arbeit als Schleifer und deren Produkte.
    http://www.schmuck-cafe-wenzel.de/index.php?option=com_content&task=view&id=194&Itemid=113
    ——————————————–
    Also wie genau stellt man sich die Arbeit eines Edelsteinschleifers in Woipating vor, wie funktioniert sein betriebliche Infrastruktur? Von Außen betrachtet scheint er für Woipating nur wenig zur Wirtschaft beitragen zu können. …glaube kaum , dass die Woi’s viel Geld in Schmuck investieren, also wird es eine mystische Bedeutung haben? Das führt mich zu dem nächsten Gedanken…von Tauschahndel und Engelsgeld usw…vll. was für den ersten Blog oder einen späteren in dem wir den Gemeinde Mikrokosmos auf seine interne Funktion hin ausloten.

    Anders gedacht, der Edelsteinschleifer könnte auch die Haupteinahmequelle sein , sprich durch das Geschäft käme das Geld von Außen herein. Das führe aber wieder zur Kundschaft, die oft ein und ausgeht. Diese wäre wieder ein starkes Argument dafür, was das Motiv von W. untermauert, den Schein nach außen hin zuwahren,…aber irgendwie ergibt das keinen Sinn. Vll ist es aber auch genau der Grund warum er weg will? Das Geschäft läuft eben nicht mehr..
    Ich bin doch recht verwirrt, was diesen Beruf angeht. Was meint ihr dazu? Mach ich mir hier umsonst nen Kopp?

    • Umsonst ist hier nichts – keine Sorge. Ich bewundere wie tief du dich in jeden Aspekt eingräbst, was du zu Tage förderst… und vor allem in diesem Tempo! Ich komm kaum hinterher. Auf den Edelsteinschleifer kam ich wegen der ANDEREN HEIMAT von Edgar Reitz – ich fand das sehr rei(t)zvoll und habe es deswegen mal einfach mit in die Schreibstube geworfen, ohne weiter drüber nach zu denken, ob die Region überhaupt dazu geeignet ist und dergleichen…

      Die Fragen und Problematik, die du aufwirfst, sind präzise – und der Gedanke ein gut besuchtes Geschäft im Ort zu haben, ist spannend. Eine offene, dadurch nur um so überzeugendere Tarnung… passt nicht zu der Straßensituation. Vielleicht sollten die Woipating’er einen Laden in der Nähe beliefern, mit Pilzen zum Beispiel? Und je nach Jahreszeit mit etwas anderen? Wir hatten hier schon eine Link zur „Pilzmafia“, die Suchmaske sollte uns hinführen (Test? Ups, ja, aber intern. Hier also jetzt der Link für alle: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/pilz-mafia-die-sammler-schiessen-wie-pilze-aus-dem-boden-12617615.html – Danke nochmal Maltin)

      Vielleicht sind Moutainbiker da eine gute Kundschaft? Die kämen ja trotzdem hin, und das würde sich nur in deren Community herum sprechen, dass es dort einen tollen Parkours gibt, den die Einheimischen pflegen und anlegen… und sie spezialisieren sich auf Fahrradreperatur vor Ort? Wer den Sport betreibt, hat meist auch Geld… wie findet ihr das? Nur Kameras sind nicht gerne gesehen – es soll ja Geheimtipp bleiben…

      Oha:

      http://www.mtb-bayerwald.de/
      http://www.outdooractive.com/de/niederbayern/mountainbike/mountainbike-in-der-region-niederbayern/1465644/
      http://www.tourfinder.net/de/mtb/tour/browse/region/213/index.html

      Dann mal so eine Strecke: http://www.youtube.com/watch?v=mqNBAxS5m84 – und mittendrin das Maul eines Lindwurms, das den Biker vom Sattel schnappt :)

      • Das mit den Bikern ist eigentlich nicht weit hergeholt, aber irgendwie schwer vereinbar mit dem Wald oder? Nun gut es könnte ein sicheres Areal sein in dem eigentlich nichts passiert laut Woipatingern, bis es dann doch mal nen Biker erwischt…keine schlechte Szene.;) Tja hätte er mal die Cam nicht dabei gehabt, so filmt er seinen eigenen Tod. Aber meinst wirklich, dass sich soviel Fahrer dahin verirren damit sich ein Bikershop lohnt? …hmmm
        Da auch das Pilzgeschäft eher Saison bedingt ist, wirds damit auch kaum zu regelmäßigen Einnahmen kommen. Mir fällt momentan leider auch nichts Kreatives ein, hoffe ihr habt dafür ne intelligente Lösung gefunden. Ich behalts mal weiter auf dem Schirm.

        „Die Andere Heimat“ sieht sehr schön aus, ich mag dieses s/w mit lokalen Tonfärbungen ungemein. Hoffe ich komme da mal an eine DVD ohne sie gleich kaufen zu müssen. In unserer Videothek wirds den wohl nicht geben :(

  24. Ein Totengräber ist natürlich gut für die Atmosphäre. Vielleicht aber auch gar nicht notwendig.
    Das Dorf muss sich selbst versorgen? Wieso nicht tatsächlich eine kleine Fabrik, in der Fließbandproduktion möglich ist? Die demografische Pyramide ist ja ganz schön krass, so einen Schnitt wünscht sich jedes Land der Welt. Ich würde sogar sagen, dass es sehr viel Ältere als Jüngere geben sollte. Woipating also wie ein Relikt vergessener Tage ist und seine Mitbewohner kurzerhand von der Außenwelt vergessen/ignoriert sind. Was passiert mit den Toten? Mir schießt da dieser Film-wie-war-noch-gleich-sein-Name durch den Kopf, in dem die Toten als Nahrung für die Lebenden dienen. Oder doch zu skurill/übertrieben?
    Wozu sollte eine Familie nach Woipating kommen, wenn es sonst niemand tut? Ein Ritual wie in Cabin in the Woods? Noch gibt es Fragen über Fragen…

    Soll Woipating so abgelegen sein, dass die Außenwelt nichts von ihr weiß?
    Oder nicht vielleicht bewusste Ignoranz der Außenwelt ob der mysteriösen Ereignisse, die sich hinter den dichten Tannen ereignen? Mir gefällt die Vorstellung, einen Läufer zu sehen, der nachts seinem Hobby nachgeht, sich entschließt eine Strecke im Wald zu laufen und plötzlich in ein „Loch“ vom Durchmesser von ein paar Metern fällt. Reiner, endgültiger kann Horror nicht sein – Mann fällt in Loch.^^

    Woipating ist keinesfalls vergessen. Die umliegenden Dörfer haben lediglich beschlossen es zu vergessen. Die Regel lautet, wie du schon sagst: Man spricht nicht über Woipating. Die Gegend wird gemieden und die Einheimischen wissen Bescheid. Ihre Kinder werden gewarnt, man erzählt ihnen vielleicht sogar Gruselgeschichten, um sie von dem „Pfuhl“ fernzuhalten.
    Aber Außenseiter können das nicht wissen und verirren sich nach Woipating… Ab und zu.
    Ach, das klingt so sehr nach The League of Gentlemen, kann man das überhaupt noch machen?
    Innerhalb des Dorfes aber, wie in Hot Fuzz, eine trügerische Idylle. Ein Ältestenrat, eine Grundschule, einen Pfarrer, Bauern, ein Kleinindustrieller? Schon wieder, das klingt alles so vertraut und das Ergebnis soll doch originär sein…

    Wieso aber sollte eine Familie nach Woipating fahren/sich verfahren? Ist es eine „Kraft“, die sie dahin treibt, eine Sogwirkung wie in Shining, die ihnen den Verstand zu rauben scheint?
    So viele Fragen und keine Antworten…

    Aber die wichtigste Frage:
    Ich lese nun und versuche mir vorzustellen, aber in meinem Kopf wabert nach wie vor unkonkretes Bildmaterial umher, dass sich nicht entscheiden kann, in welche Richtung es gehen möchte. WAS ist Woipating? Horror, Mystery, Komödie, Drama? Nun muss es ja nicht nur und nicht allein eine Sparte bedienen, aber eine konsistente Grundstimmung sollte es geben. Ich sehe noch nicht richtig durch.

  25. Zugegeben, es ist wirklich nicht ganz so offensichtlich WAS Woipating sein möchte. Auch für mich, der sich schon seit gut zwei Wochen damit auseinandersetzt, ist es nur schwer ein Bild von dem Ganzen zu bekommen, welches ich mal von der Ferne betrachten kann. Viele Puzzelteile wollen sich noch nicht so recht zusammenfügen. Allerdings denke ich dass Jens und seine Truppe schon eine wesentlich bessere Vorstellung haben. Da sie noch in der Aufbauphase stecken ist es umso verständlicher, dass sie uns nur mit ein paar Stücken füttern, damit der Input vorerst möglichst breitgefächert ist. Das wird schon noch konkreter. Die Richtung ist meiner Einschätzung nach weniger Horror, auch wenn dies ein festes Element sein wird. Vll vergleichbar mit den Gewaltspitzen eines Trantino Movies. Man weiß dass sie kommen, und wenn sie kommen sind sie immer auf den Punkt, aber sie machen noch lange nicht den Film aus. Ein Twin Peaks im bayrischen Heimatgewand, rauh wo es sein muss und gefühlvoll, wo es sinnvoll erscheint. Kein Schmalz, aber echtes Drama. Jens scheint der Humor sehr wichtig zu sein, aber ich denke es soll nicht vordergründig und platt sein, sondern sich eher aus den Handlungen und Ereignissen heraus entstehen, einfach netter unterschwelliger Humor. Nicht auf Zwang eingestreut, sondern bewusst genutzt, wenn es sich anbietet. (Angaben ohne Gewähr ;)

    • Ist schwer, so etwas definieren, wo es doch soetwas wie Humor in Deutschland gar nicht gibt. Auf welche Wurzeln kann man sich also berufen, wenn es nicht zu sehr den großen Vorbildern aus England und den skandinavischen Ländern ähneln soll? Ich habe WOIPATING nach „Finsterworld“ eher als Groteske eingestuft, die sowohl mit Genreklischees (quer durch die Bank weg), als auch mit Erwartungen der Zuschauer spielt, in Bezug auf ebensolche, die man so an Fernsehserien stellen mag. Dass es eben mehr sein soll als ein good-old-german Twin Peaks, sondern ein Stilbruch, ein Experiment in Erzählung, Gestaltung, Konzeption.

      Das klingt zwar alles sehr hochgegriffen, aber wie Jens(?) schon schrieb, was haben wir zu verlieren?

      • Wir hatten LORIOT.
        Und jetzt lange nichts.
        Aber man kann sich mit Georg Schramm und Volker Pispers trösten, nur sind die manchmal mehr zum Weinen, als zum Lachen.
        Immerhin.

      • Ne du, da bin ich nich durchgeknalt genug dafür. Aber ich würde es mir schon gut was kosten lassen hehe
        Making Of’s schon einige gesehen, so krass gemacht. Ein ganzes Dorf umzuschmücken ist mutig, die Bewohner haben einen Orden verdient für dieses Engagement!

  26. „good old german Twin Peaks“ klingt bei dir so negativ. Wär doch fein, wenn es wensten in dieser Art mal etwas geben würde. Das Spielen mit den Gewohnheiten ist, soweit ich das sehe, feste Ambition und ein Grundpfeiler bei Erzählung und den verwendeten Stilmitteln aus Horror, Mystery und Co. Allein der Gedanke, eine solche Mixtur in einem Bayrischen Dorf zu erleben finde ich persönlich schon reizvoll genug. Sich da auch noch erzählerisch und gestaltersich experimental zu weit aus dem Fenster zu lehnen nur um neuartig oder gar revolutionär zu wirken, ist schon recht riskant. Interessant hingegen ist tatsächlich, wie es später inszeniert wird, die Pallette kann hier durchaus aus von schrulligem Heimatfeeling bishin zu waschechtem Horror bedient werden. Sofern das alles intelligent verpackt ist, brauch man sich nicht hinter Pseudo -Neuerungen verstecken und verstricken. Sie sagen ja selbst, sie werden das Rad nicht neu erfinden, aber etwas kombinieren, was man so in der Art selten oder schon lang nicht mehr geshehen hat. Ich denke es ist nicht schlimm den Ball vorerst fach zu halten. Viel wichtiger ist das sichere und ausbaufähige Fundament.

    • Und wer sagt wir hätten keinen Humor? Es wird nur leider nicht breitflächig ausgestrahlt. Marzahn und Co. sind da wirklich keine Vergelichsreferenz. Ich weiß was du meinst und finds auch gut, dass du es so kritisch betrachtest, aber es von vornherrein so negativ anzugehen, hilft doch keinem. Worauf man sich berufen soll? Auf den Humor selbst und eben nicht auf die publizierten Konventionen. Bloß weil England und die anderen Nordnationen den schwarzen Humor einbrachten, heißt das für mich noch lange nicht, dass wir das nich können..und erst recht nicht, dass es deswegen nicht gemacht werden sollte.

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