Lebenszeichen

Wie einigen von euch aufgefallen sein dürfte haben wir inzwischen einen Twitter-Kanal (siehe in der Seitenleiste rechts) ins Leben gerufen und kümmern uns ebenso um Profile auf facebook und google+ damit euch nichts entgeht.

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Das Artikelbild stammt diesmal von Kamell

Den Schritt in weitere Soziale Medien neben moviepilot haben wir intern diskutiert, und sind einerseits nicht so glücklich damit, weil es uns auch vom Schreiben abhält, andererseits lässt sich nicht mehr übersehen welche Anteilnahme das Projekt bekommt. Uns hat viel Feedback erreicht, und vor allem in den letzten Wochen wurde die Frage nach dem nächsten Drehbuch immer lauter.

Zu eurer Beruhigung: Morgen beginne ich damit es zu Papier zu bringen, das Warten hat also bald ein Ende. Damit einher geht gleich die nächste Überarbeitung des Piloten, die aus vielerlei Gründen nötig ist: So haben wir zum Beispiel Frank umbenannt, der jetzt Benjamin heißt, außerdem an seinem Hintergrund gefeilt, sein psychologisches Profil erheblich verbessert und uns über seine mögliche Besetzung fast in die Haare gekriegt. Weitere Änderungen betreffen die journalistische Arbeit und den Umgang mit dem Chefredakteur, und vor allem ein weiteres Mal die Eröffnungsszene – die ist zugegeben arg knifflig, und ich unternehme einen neuen Versuch das in den Griff zu kriegen. Ob es gelingt steht noch in den Sternen.

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Drehbuch – Ausgeschlafen (101)

Heute erreichen wir den ersten Meilenstein unseres moviepilot-Crowdwriting-Projekts und stellen das Drehbuch des Piloten öffentlich zur Diskussion. Was sonst nur hinter verschlossenen Redaktionstüren aber stets in eurem Namen stattfindet, ist hier erstmals offen für alle einsehbar. Ja, auch für dich da hinten, tritt näher.

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Foto: Henry Herkula, Wildnis II, 18CC by Lizenz

Auf diesen Moment freue ich mich seit Monaten. Vielleicht mag es als Schnapsidee begonnen haben, inzwischen ist daraus eine nüchterne Bilderflut entstanden, an der sich jeder berauschen darf, der lesen kann: Hier ist das Drehbuch des Pilotfilms in seiner zweiten Fassung, der noch weitere folgen werden, und ihr seid hiermit dazu aufgefordert nicht nur passive Zuschauerrollen einzunehmen, sondern euch aktiv zu beteiligen.

Wir hören euch zu.

Wir schreiben die Serie für euch, und lassen uns nicht in stickigen Redaktionssitzungen in Hinterzimmern oder öden Produktionsbesprechungen über den Tisch ziehen, wo in eurem Namen Ideen zunichte gemacht werden, weil “der Zuschauer nicht versteht, wenn…”, und Sätze wie “die Leute wollen nicht, dass…” gesagt werden, ohne das ihr euch zu Wort melden könntet.

Wir wünschen uns hier ebenso eine rege Teilnahme von Redakteuren und Produzenten: redet nicht im Namen eures Publikums, sondern redet mit ihm, hier und jetzt. Es geht uns alle an. Wir wollen besseres Fernsehen? Dann machen wir es doch einfach! Zusammen. Hier. Und jetzt. Sollen die Redakteure und Redakteusen doch mal aus ihren Elfenbeintürmen herunter steigen, und öffentlich aussprechen, was und vor allem warum sie ihren Zuschauern dieses oder jenes nicht zumuten können, dürfen oder wollen. Das ist ihr Job, richtig?

Dann müssen sie auch eine eigene Meinung haben, richtig?

Dann müssen sie auch dafür nach oben eintreten, richtig?

Dann könnten sie für die Bilder, an die sie selber glauben auch kämpfen, richtig?

Wenn dem so ist, machen sie ja alles richtig. Wenn sie es hier tun, werden wir ihnen helfen. Gegen wen? Die Fernsehräte und Programmdirektoren. Die dürfen sich hier ebenfalls gerne äußern. Inhaltlich. Unsere Serie hat noch keine Quote, dafür aber Inhalte, Leidenschaft und täglich mehr Fans. Hier können sich die Herreschaften (!sic) endlich mal nicht auf Zahlen berufen, sondern müssen früher oder später Farbe bekennen. Und dann haben wir sie. Keine Sorge, wir kriegen sie alle. Friedlich und in aller Ruhe. Aber mit unserer Geduld sind wir am Ende.

Wir sind die Urheber.

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Demnächst in diesem Theater

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Foto: Henry Herkula, Wildnis II, 19CC by Lizenz

Erneuter Crosspost vom gleichnamigen Speakers‘ Corner Artikel auf moviepilot.

Pilotensch(w.)ein

Gestattet mir eine letzte Zwischenlandung auf dem Weg zum Zielflughafen. Wir haben das von manchen erwartete Drehbuch schon an Bord der Maschine, noch reift es hier ein bisschen vor sich hin, ehe wir es in Kürze – selbst wenn noch immer nicht ganz ausgereift – auf euch los lassen werden. Zum Verzehr ist es bereits geeignet, und es wird spannend sein, wer hier am Ende wen frisst.

Vielleicht habt ihr euch schon gefragt, wo wir so lange waren, hatte ich unsere Rückkehr in die Speakers’ Corner doch schon voreilig für den Januar angekündigt. Dann wurde unsere Maschine aber entführt und umgeleitet. Von einem Agenten. Nein, nicht Agent Smith93, auch nicht 007, sondern so einem wie in frühen Woody Allen Filmen. Und dem Rat jenes Agenten folgend haben wir die Flugroute geändert, und haben in Windeseile eine Prequel-Serie zusammen geschraubt, die noch vor unserer Hauptserie spielt, und vielleicht sogar einen eigenen Titel verdient.

Verzeiht, erinnert ihr euch überhaupt noch an das hier vor ein paar Monaten vorgestellte Crowdwriting-Projekt W.? Vielleicht habt ihr den Blog nicht weiter verfolgt, obwohl wir dort fleißig weiter geschrieben und mit Ideen und Hintergründen um uns geschmissen haben. Vielleicht konntet ihr das gar nicht, weil ich im Zuge einer NSA bedingten Paranoia vor US-Servern so lange am Unterbau des Blogs herum geschraubt und Plugins ausgemistet habe, dass bei der Gelegenheit leider mal eben alle existierenden RSS Abos über den Jordan geschickt wurden. Dran glauben reicht eben nicht. Bei allen von meiner Gründlichkeit Betroffenen bitte ich um Verzeihung für meine mangelnden Administrationskenntnisse, die hoffentlich Geheim- und Gemeindiensten genügend Abschreckungspotential bieten. Diesmal waren weder GEMA, Google noch Telekom schuld, sondern ein zu frei codierender Autor. Der neue Feed funktioniert nun (bis ich auch den versehentlich abschieße), und ihr seid alle erneut herzlich zur Teilnahme eingeladen, wenn ihr euch von ein bisschen Chaos nicht abschrecken lasst.

Die Vorgeschichte spielt nach unserer Umprogrammierung jetzt nicht mehr in Bayern, sondern in Nordrhein-Westfalen. Bei der Gelegenheit klopfen wir direkt mal bei Herrn Schönenborn an – wir haben sie letzte Woche rufen gehört und Beifall geklatscht. Wenn jetzt auch noch Taten folgen würden… Ein klarer Fall von “be careful what you wish for”, oder tatsächlich ernst gemeint? Wir sind übrigens alle unter 60, und überaus internetaffin, falls wir das tatsächlich noch extra betonen müssen. Ach, Verzeihung, “crossmedial” muss man sagen, Hauptsache mit Netz und doppeltem Boden.

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Bibelstunde

Buch 1 – “Moos es.” – sprach der Autor zu seinem Agenten. “Ja was denn?” fragte der Agent zu Recht auf seinen leeren Schreibtisch pochend. “Leg mir was vor! Am besten was mit Eiern, ich hab auch eine Familie zu ernähren, und die ist ebenso hungrig wie deine!” – “Kein Problem,” sprach der Autor. “Ich hab da eine ganze Legebatterie, die wartet nur auf ein paar Krümel, dann werden Eier gelegt.” – “Na worauf wartest du dann noch?”

Gutenberg-Bibel
Gutenberg-Bibel, fotografiert von NYC Wanderer

Daraufhin zog sich der Autor zurück, und es ward licht. Auf seinem Kopfe. Vom “sich die Haare raufen”. „Gut, dass die Sonne noch nicht zu hoch steht, sonst fange ich mir einen Sonnenbrand auf der Glatze ein, wie damals.“ sprach er zu sich selbst, glücklicherweise im Ausland, sonst hätte man ihn weg gesperrt, weil er selbst Gespräche führte, in wechselnden Rollen, und diese zudem für die Nachwelt protokollierte.

Verzeiht die bekloppte Einleitung zu der ich mich habe verleiten lassen, weil ich euch berichten wollte, wie bei mir in den vergangenen 12 Tagen der Knoten platze, und ich die erste Drehbuchfassung des Pilotfilms in die Tastatur tippte. Ja, bald ist sie hier online. Noch ein/zwei Tage feilen, dann landet es zunächst in der Schreibstube, und dann bei euch. Notiert euch die Iden des März im Kalender, dann könnt ihr uns in den Rücken fallen den Rücken stärken.

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Umleitungen

Wenn der Weg das Ziel ist, dann ist es nicht so schlimm, wenn man unterwegs mal vom Weg abkommt. Ganz im Gegenteil, wenn man Vince Gilligan glauben schenken möchte, der dazu rät solche „curveballs“, die einem das Leben zuwirft anzunehmen. Es muss ja nicht wie bei George RR Martin auf den Nebenstrecken endlos ausufern, selbst wenn die ebenfalls meist recht gelungen sind – gekommen und geblieben sind wir wegen der Haupthandlung.

Baumlicht
Licht und Schatten

Was ist geschehen? Es dürfte niemandem entgangen sein, dass ich in Bayern derzeit besser dem Gras beim Wachsen zuhören sollte, als mich auf die Suche nach Partnern zu machen, mit denen man „Woipating“ dort aus der Taufe heben könnte. Keine Sorge, das ist immer noch der Plan, denn die Geschichte gehört in den Bayrischen Wald – zu viele Verbindungen unserer Geschichte haben dort bereits ihre Wurzeln geschlagen, also müssen wir früher oder später dorthin. Aber eben nicht unbedingt gleich jetzt, sofort.

Glücklicherweise hatten wir hier ja bereits diskutiert, dass es mehrere Orte geben könnte/sollte, auf die ähnliche Eigenschaften zutreffen wie in „Woipating“, Schwestergemeinden und Partnerdörfer, die miteinander in losen Kontakt stehen, wie ein geheimes Netzwerk. Ebenfalls kommt uns der Umstand zu Hilfe, dass wir bereits den Titel in das deutlich flexiblere und geheimnisvollere W. geändert haben. Und siehe da: Jetzt erweisen sich genau diese (und weitere) Umstände als Glücksfall.

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